310-Wer glaubt an die Wiedergeburt?-Buddhismus im Alltag
6 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Was genau ist eigentlich Wiedergeburt? Die buddhistische
Philosophie steht für viele Menschen mit der
Wiedergeburt als Einheit, das Wissen über die Philosophie des
indischen Prinzen ist dünn, aber Schlagwörter wie "Wiedergeburt",
"Karma" und "Nirvana" haben ihren Einzug in die Sprache gehalten.
Buddhisten "wissen", dass es kein "ich" im
eigentlichen Sinne gibt, aber die Illusion eines Ichs passt gut
zur Wiedergeburt, denn wenn "ich" wieder geboren werden kann,
dann muss das Ich ja auch einen Stellenwert haben, oder?
Wenn der Kreislauf von Geburt, Alter, Krankheit und
Tod immer weiter geht, dann müssen wir ja wieder geboren
werden, sonst wäre eine Mitnahme des Karmas ja auch nicht
möglich, und das Nirvana wäre dann ja nur im ersten Versuch zu
erreichen, oder?
Wer an das Karma glaubt, der glaubt zwingend auch an die
Wiedergeburt, denn wie sollten wir sonst "wachsen", aufwachen, wo
wir doch schon die Chancen in diesem Leben vertan haben, da
hoffen wir eben auf die nächste Inkarnation. Da
machen wir das alles wieder gut, da werden wir ein richtig
"guter" Mensch sein.
Anhänger des Chan-(Zen)-Buddhismus sind mit der absoluten
Vergänglichkeit der jetzigen Existenz (dem Selbst mit seiner
Persönlichkeit) trotzdem nicht völlig einverstanden, was an der
Dualität der Ereignisse liegt, aber auch an der über viele
Jahrhunderte hergebrachten Glaubenswelt unserer Vorfahren, die zu
einem guten Teil auch in die Ausprägungen der Lehre
Buddhas übernommen wurden.
Wer sich hierzu Gedanken macht wird feststellen, dass schon bei
manchen kleinen Kindern eine herzhafte und
starke Persönlichkeit vorhanden ist. Es
fragt sich, wo diese denn herkommen mag?
Mein Vater sagte immer: "Glauben heißt nichts
wissen, nichts wissen ist gleichbedeutend mit Dummheit." Wer also
glaubt an die Wiedergeburt, wer kann sich konkret an Vorleben
erinnern?
Chan-(Zen)-Buddhismus handelt von der
Erleuchtung in diesem Leben, nicht im nächsten oder übernächsten.
Die Anhänger des Chan konzentrieren sich auf das Erreichen dieses
Moments, auf den Weg dorthin, weniger auf das, was danach kommt,
weshalb wenig zur "Reinkarnation" zu lesen oder hören ist.
Allerdings sind Chan-Buddhisten gegenüber der
Angelegenheit auch nicht abgeneigt, weshalb eine grundsätzliche
Akzeptanz zum Thema jedenfalls vorhanden ist.
Die Worte des Lehrers aller Lehrer wurden erst
viele hundert Jahre nach seinem Ableben aufgezeichnet, wir
wissen, wie sich eine Geschichte schon innerhalb nur einer Woche
verändern kann, was passiert da erst über mehrere Jahrhunderte?
In den Sutras steht von den erleuchteten Menschen, die sich an
die Vorleben und zukünftigen Leben "erinnern" können, davon
"wissen".
Der Weg erscheint mir als das wichtigste Ziel!
Wer hat verstanden, daß es mit dem Werden dann Geburt, und für
alles, was einmal geworden ist, Alter, Krankheit und Tod gibt?
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null
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