Beschreibung

vor 2 Jahren

Bei meinen Aufenthalten im Shaolin Tempel wurde mir die
vegetarische Lebensweise im Kloster immer angenehmer, auch wenn
ich bei meinen Ausflügen an den freien Tagen gerne in den
Restaurants in Dengfeng und
Zhengzhou alle möglichen Speisen probierte.
Meine Lieblingsspeise wurde Peking Ente, die ich
bis heute gerne esse.


Bei den Buddhisten gibt es die Gruppe der
Vegetarier (und natürlich die Untergruppe der Veganer), die
sicherlich einen großen Teil der Anhängerschaft
ausmacht. Die Kontroverse "Fleisch" (und natürlich auch Fisch)
wird teils erbittert geführt. Bei meinen Aufenthalten in
Südostasien (ich habe insgesamt fast 10 Jahre in diesem Teil der
Welt gelebt) ist mir immer wieder aufgefallen, dass
thailändische, kambodschanische und vietnamesische Mönche häufig
Fleisch und Fisch konsumieren (und auch gerne etwas trinken),
chinesische Mönche aber meist fleischlos leben, keine Zwiebel und
keinen Knoblauch konsumieren (die sollen nach ihrer Ansicht
rauschartige Gefühle hervorrufen), anders wie ihre
südostasiatischen Kollegen auch völlig abstinent leben.


Die Art der Ernährung haben chinesische
(buddhistische) Mönche früh von den indischen Vorbildern
übernommen und bis heute wenig daran verändert.


Den kämpfenden Shaolin-Mönchen ist der Genuss
von tierischen "Produkten" traditionell erlaubt, da das Training
des Kung Fu in dieser speziellen Ernährung sonst zu wenig Eiweiße
enthält, was wiederum (im Kampf) ein deutlicher Nachteil wäre,
der menschliche Körper ist von der Evolution her ein
Allesfresser, was eben auch Fleisch und Fisch mit einschließt.


Buddha selbst hat nachweislich (auch) Fleisch
konsumiert, jedenfalls ist dies im sog.
Pali-Kanon so geschildert. Auch in den
Regeln der Bettelmönche ist Fleisch ausdrücklich gestattet,
weitere Anweisungen (angeblich sogar von
Buddhaselbst) in unterschiedlichen Schriften
geben für Fleisch kaum Beschränkungen. Die
Tötung eines Lebewesens ist jedenfalls nicht mit
dem Weg zur Erleuchtung zu vereinbaren, das Akzeptieren eines
"Anteils" jedoch schon. Wie gesagt war der chinesische Weg für
Mönche schon ganz früh ohne Fleisch und Fisch, eine Besonderheit,
die sich bis heute erhalten hat.


Bereits zu Lebzeiten Buddhas war die Ernährung
ein Thema, Übermaß und Völlerei waren Laster, die auch Mönche
betraf. So ordnete der große Lehrer an, dass seine Anhänger nur
bis zur Mittagszeit essen sollten, um so der Sucht nach Speisen
und der Fettleibigkeit zu begegnen. Buddha
selbst war in deiner Ernährung diszipliniert, aß wenig und
fastete häufig.


Im Shaolin Tempel in China werden vor der
Mahlzeit häufig Gesänge angestimmt, die auf die Speisen
einstimmen sollen. Die üblichen vegetarischen
Speisen sind kaum gewürzt, meist gedünstet und nicht
frittiert. Immer gibt es Reis, auch zu Nudeln, Gemüse jeder Art
werden darüber gelegt. Nach der Tradition sollen Mönche im Tempel
(soweit möglich) kein Fleisch zu sich nehmen, da es den "Samen"
des Mitgefühls zerstören würde.


Der Weg ist eben das Ziel!





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