291-Zeremonien-Buddhismus im Alltag
7 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Ein fester Bestandteil meines neuen Lebens (als angehender Mönch)
war seinerzeit der Besuch von buddhistischen Zeremonien im
Shaolin Tempel.
Diese fanden immer entweder sehr früh statt, lange vor die
Tempeltür für die Besuchermassen geöffnet wurde,
oder nach dem Abendessen, wenn wieder Ruhe im Kloster eingezogen
war.
Bei den Zeremonien wurde (und wird noch immer)
gebetet, gesungen und meditiert. Nachdem ich zu dieser Zeit wenig
Chinesisch verstand konnte ich mich kaum beteiligen, stand (meist
verschlafen) neben meinem Meister, machte die Niederwerfungen mit
wenn er sich niederwarf, murmelte die Teile der Gebete mit, die
mir geläufig waren, ansonsten versuchte ich mich unauffällig zu
verhalten.
Im Mittelpunkt einer buddhistischen Zeremonie steht der "Altar".
Ähnlich einem christlichen Aufbau stehen darauf Devotionalien,
Figuren und Statuen des großen Lehrers und auch
von Bodhidharma, aber auch Kerzen, Körbe mit
Spenden oder Opfergaben, Behälter mit Räucherwerk, Blumen und
Schmuck. Die große Trommel Yu (der Fisch) wird mit einem Schlegel
bei den Gebeten zum Klingen gebracht (er wird auch
als Signal zum Beginn und zum Ende der Meditation
verwendet), ausserdem kommen manchmal auch Glocken und
Instrumente zum Einsatz.
Die Mönche waren (und sind natürlich noch immer) in einem
besonderen Ornat gekleidet, Shaolin tragen eine
orangene Robe mit einem braunen Überwurf, der den rechten Arm und
die Hand ausspart (hier geht es nach der Tradition darum, dass
der Umhang so um den Leib gewickelt wird, dass die linke Schulter
bedeckt ist und die rechte frei bleibt, was auf den Mönch Huihe
zurückgehen soll, der sich den rechten Arm abschnitt, um besser
das Wesen des Chan-(Zen)-Buddhismus zu
verstehen). Der Abt trägt als Einziger einen Überwurf in rot und
goldener Farbe, was ihn deutlich von den anderen Mönchen absetzt.
Bei Zeremonien sind heute kaum noch nicht
ordinierte Personen anzutreffen, gelegentlich bekommen aber Gäste
oder Filmteams die Gelegenheit, den spirituellen Handlungen
beizuwohnen.
Im Allgemeinen gibt es buddhistische Zeremonien
für Hochzeiten, für die sog. Zufluchtnahme, für den Eintritt ins
Erwachsenenalter, für Haussegnungen, Bestattungen, Erinnerung an
Verstorbene (Totenfeier), und natürlich für allerlei
buddhistische Feste, wie etwa Buddhas Geburtstag.
Das Leben der sterblichen Wesen kommt und geht, das ist der
Grundgedanke aller Zeremonien, bis die Erleuchtung erreicht wird
soll der Buddha eben eine Zuflucht darstellen.
Wie auch in Europa sind Zeremonien im
Buddhismus eine Anhäufung von Riten und Gebräuchen, die sich über
Jahrtausende entwickelt haben, abhängig vom jeweiligen
buddhistischen Land und dessen Sprache.
Zentrale These im Buddhismus war und ist, dass
jeder Mensch die Erleuchtung erreichen kann.
Der Weg ist dabei das Ziel!
Wir wollen uns die sieben Glieder der Einsicht vergegenwärtigen,
die hilfreich sind auf dem Wege unseres Bemühens
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null
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