279-Wir bauen unsere Käfige selber- Buddhismus im Alltag
6 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Der Mensch ist ein seltsames Tier, er baut sich seine
Käfige selbst, denn er will nicht weiter
schauen, als dass sein "Verstand" die Angelegenheiten überblicken
kann.
Was ausserhalb seines Intellekts liegt, das wird negiert,
"Kopf in den Sand", das wird schon helfen. Tut
es aber nicht, das Vergängliche holt uns alle ein, egal wie sehr
wir uns dagegen sperren.
Um möglichst wenig mit der Realität zu tun zu
haben werden alle Arten von Käfige gebaut, von den Betroffenen,
aber auch von anderen Menschen, die das Leben für sich (und für
alle Anderen) reglementieren wollen, damit sie selbst sich
"wohler" fühlen, denn es darf nicht sein, was über den Horizont
hinausgeht.
Und so werden mehr und mehr Käfige gebaut, die
Menschen bauen sich ihre Käfige selbst, niemand und nichts sperrt
sie ein, nur sie selbst machen das.
Alle Regeln, die im Laufe der Zeit entstanden
sind, die bremsen die Menschen, immer mehr wird reglementiert,
verboten, beschränkt, solange geht das, bis zuviel Käfige gebaut
wurden, dann entlädt sich alles in einem großen Knall, all die
Wut, die Enttäuschung und die Sehnsucht.
Buddhisten können (sollten) hinter die Kulissen
schauen, sich nicht mit dem Bauen von Käfigen beschäftigen, und
selbstverständlich immer die bestehenden Grenzen versuchen zu
überwinden, denn sie haben ein innerliches Empfinden, das ihnen
den Weg aufzeigt, den Weg, den der große Lehrer
schon gegangen ist, den vor ihm Menschen gingen (die uns nicht
bekannt sind), und den seit seinen Lebzeiten schon so viele
Menschen gingen.
Dafür dürfen keine Käfige mehr vorhanden sein, denn diese sind
eben "Behältnisse", die uns am Fortkommen
hindern, uns einsperren, an einem (geistigen) Platz festhalten.
Und wir wollen ja genau das nicht, wir wollen nicht mehr leiden,
nicht mehr "gefangen" im Kreislauf der Leiden
sein, sondern eben "Befreiung" erlangen. Und ja,
diese Weltanschauung stößt manchen Mitmenschen "sauer" auf, denn
diese wollen alle anderen Personen reglementieren, in ihrem Elend
"mitgefangen" halten; mitgegangen, mitgefangen!
Befreien Sie sich von den Käfigen!
Aber wie sollte das gehen, dieses Befreien? Was könnten wir tun,
um unsere Fesseln zu sprengen?
Zuerst einmal müssen wir die Dinge realistisch betrachten, nicht
idealistisch, Buddhisten sind
Realisten, keine Träumer. Nach Buddha sollen wir
recht sehen, recht erkennen, dann recht sprechen und recht
handeln (siehe Buddhismus: Die Botschaft).
Dann erst sehen wir, welche Käfige uns gefangen
halten!
Dann erst können wir uns überlegen, mit welchen
Käfigen wir leben können, und mit welchen nicht!
Welche wir etwa aus Rücksichtnahme akzeptieren, welche aber
nicht.
Der Weg ist das Ziel!
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