278-Ausflüge- Buddhismus im Alltag
6 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Mein neues Leben als "Shaolin-Mönch" fing an mir
sehr zu gefallen, die Zweifel waren weg, ja, ich fühlte mich
"wohl" im Tempel, die Menschen fingen an mich zu grüßen, der
Tempelwächter ließ mich ohne ein Zucken passieren, durch die
Pforte der Mönche. Mein Meister hatte wohl mit dem Mann am Tor
ein Gespräch, wies ihn an mir Einlass zu gewähren, ich gehörte
dazu. Mein Chinesisch wurde besser, ich konnte einige Sätze
sprechen, die Bewohner der Gegend fingen an mich zu respektieren,
was auch (und im Besonderen) daran lag, dass ich nicht "klein
beigab", sondern mich ganz offensichtlich "durchbiss" (sonst wäre
ich ja nicht so lange im Tempel zu sehen gewesen).
Das Training war immer drei Tage lang, dann war ein freier Tag.
Da unternahmen wir etwas, fuhren mit dem Taxi über die
nächstgelegene Stadt Dengfeng in die
Provinzhauptstadt Zhengzhou, wo ich Vorräte
aufstocken konnte, wir ein Restaurant besuchten, ich nach Hause
telefonieren konnte (zu dieser Zeit gab es keine Handys, manche
Menschen wissen nicht, dass es Handys erst seit ca. 20 Jahren
gibt).
Auf dem Weg vom Tempel nach Dengfeng kamen wir
an unzähligen Kung Fu Schulen vorbei, die sich entlang der
Strasse angesiedelt hatten. Da erst begriff ich, was ich für ein
Glück hatte "im Tempel" zu sein, dort Aufnahme
gefunden zu haben. An diesen unzähligen Schulen bin ich auf dem
Herweg einfach vorbeigefahren, ich wollte ja in den Tempel, nicht
in eine Kung Fu Schule. Dass die Chance im Tempel bleiben zu
können etwas kleiner als ein Lotto-Sechser war, das war mir noch
immer nicht klar, das begriff ich erst später.
An schönen Tagen waren bei allen Schulen die Schüler vor den
Schulen auf den Trainingsplätzen, die ähnlich
wie Kasernenhöfe aus nacktem Beton bestanden, der vor lauter
Schülern kaum zu sehen war. Alle in Einheitskleidung,
Sportkleidung (wie Schulleitung) im Einheitsdesign, mit dem Logo
der Schule auf der Brust, im Gleichschritt übend, mit gebellten
Anweisungen in Reih und Glied gehalten. Wer so etwas nicht
gesehen hat, der kann sich die Menschenmassen schwer vorstellen.
Immer in Gruppen, ein älterer Schüler als "Vorturner", der
Meister (wenn er überhaupt zu sehen war) auf einer Empore, von wo
aus er die unzähligen Schüler besser überwachen konnte.
Durch Dengfeng war man schnell
durchgefahren, der Weg mit dem Taxi nach
Zhengzhou dauerte ca. 5 Stunden (heute gibt es
da eine Autobahn, die schnurgerade die Gegend durchzieht; diese
Autobahn (ca. 150 km) wurde in 3 Monaten gebaut, ca. 10.000
Bauarbeiter mit tausenden von Maschinen zogen das Bauwerk in
kurzer Zeit durch).
Wie immer: Der Weg ist das Ziel!
Es ist schier unmöglich, einen Bereich zu finden, den ich auf
meiner langen Reise nicht bereits erlebt hätte
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null
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