277-Das Salz der Weisheit Teil 2- Buddhismus im Alltag
6 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Hier lesen Sie den ersten Teil der Geschichte "Das Salz
der Weisheit" click
Am Fluss angekommen schnaufte der junge Mann erst einmal durch,
alles war so schnell gegangen, was wollte der Mönch ihm nur
sagen, dass Salz "salzig" schmeckt, das war ihm
schon vorher klar, war er einem Scharlatan aufgesessen?
Um ihn herum waren viele Menschen, manche lagen
ausgestreckt im Gras neben dem Fluss, andere meditierten, wieder
andere waren nur still, blickten auf das Wasser, oder ruhten
einfach am Ufer. Der junge Mann wunderte sich sehr, es lag ein
Zauber über dem Ort, das war für ihn zu spüren.
Seine Familie hatte ihn hierher geschickt, sicherlich hatten
seine Lieben sich dabei etwas gedacht, wenn er nun schon hier
war, dann wollte er die Angelegenheit eben auch
durchziehen, der Weg hierher war weit, er wollte nicht mit
"leeren Händen" wieder gehen. Er öffnete den kleinen Brief, da
stand mit wundervollen, handgeschriebenen Buchstaben folgendes:
"Nimm das Salz aus der Schüssel und werfe es in
den Fluss, dann nimm eine Hand voll vom Wasser und trinke es!
Anschließend kommst Du wieder in die Halle des
Tempels, ich warte dort auf Dich.
Wieder war eine lange Schlange vor ihm, er musste warten. Dieses
Mal aber beobachtete er das Geschehen genau, er war neugierig
geworden. Er sah, wie viele Fragesteller zum
Mönch kamen, dort scheinbar ein Glas mit Wasser
tranken, dann ein kleines Briefchen bekamen und weggingen (so wie
er vorher). Als er an der Reihe war sprach ihn der Meister sofort
an: "Und, wie hat das Wasser geschmeckt?" "Meister, es war
köstlich, klares Wasser von den Bergen, sehr erfrischend." "Hast
Du das Salz geschmeckt?" "Nein Meister,
überhaupt nicht, es war völlig neutrales Wasser, ohne Geschmack."
Da streckte der weisse Meister die Hand aus,
legte sie dem verdatterten, jungen Mann auf die Schulter, er
sprach: "Deine Leiden sind wie das Salz, sie sind immer gleich,
nicht mehr, nicht weniger. Der Schmerz ist gleich, die Gedanken
sind gleich! Was aber anders ist, das ist der Geschmack des
Leidens, der ist abhängig vom Gefäß, in das wir das Salz (oder
die Leiden) geben."
"Wenn Du wieder leidest, und Du wirst noch sehr oft leiden, dann
gibt es nur eine einzige Sache, die Du tun kannst. Du kannst die
Betrachtung verändern, mit der Du die Leiden an
Dich herankommen lässt. Um bei dem Vergleich mit dem Salz zu
bleiben, Du kannst wählen, ob Du ein Glas oder ein Fluss sein
willst, es ist nur eine Entscheidung. Welches
Behältnis willst Du für Deine Zukunft aussuchen?
Der Weg ist immer das Ziel!
Student, dies ist der Weg, der zur Weisheit führt
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null
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