274-Meine Mittagspause im Tempel-Buddhismus im Alltag
6 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Hier lesen Sie die ersten Teile meines Textes über das
Leben und das Training im Shaolin Tempel vor fast vierzig
Jahren click
Nach vier Stunden Training am Morgen gab es
immer eine lange Mittagspause, die ich meist "herbeisehnte",
waren doch meine Muskeln ständig müde, die Übungen waren extrem
anstrengend, der Meister war unerbittlich, auf und ab, immer
wieder die selben Bewegungsabläufe, sogar im Schlaf ging ich die
Schritte durch. Da war die Mittagspause ein wundervolles
Zwischenziel. Generell trainierten wir drei Tage, dann gab es
einen komplett freien Tag, an dem wir gemeinsame Unternehmungen
durchführten, aber davon an anderer Stelle mehr.
Nach dem Training trocknete ich mir den Schweiß ab, eine
Wasserstelle gab es nur in den öffentlichen Toiletten, und die
waren vollgestopft mit Touristen, die mich meist ungläubig
ansahen, ein großer, weißer Mann in
Trainingskleidung, verschwitzt und ausser Atem,
was machte der nur hier? Also dann eben nur abtrocknen, ein
anderes Shirt und eine andere Hose angezogen, dann mit meinem
Meister zum Essen losgezogen.
Manchmal setzten wir uns in die Tempelkantine, die versteckt in
einem Seitenhof lag, manchmal gingen wir in die Buden vor
der Tempeltür, die allerlei Köstlichkeiten direkt vor
Ort zubereiteten (an dieser Stelle möchte ich auf meinen Beitrag
"Das Eine ist die Basis" verweisen, welcher von genau solch einem
Verkaufsstand (und seinem Besitzer) handelt). Mein Meister
suchten uns immer ein anderes Essen aus, die Auswahl war
unerschöpflich, er war überall bekannt. Bald begriff ich, dass es
eben nicht viele Mönche im Tempel gab, die
meisten Menschen eben Besucher waren, oder Kampfsportschüler der
vielen, umliegenden Schulen, aber Mönche, das waren nur ein paar
hundert Stück, und im Fitnesszustand meines neuen Freundes hatte
ich überhaupt ganz wenige nur gesehen, weshalb mein Meister eben
bekannt war "wie ein bunter Hund".
Nach dem Essen setzten wir uns an schönen Tagen in die Sonne,
wenn es regnete dann eben in seine Klause. Schon nach wenigen
Tagen schlug ich vor, dass ich ihm Englisch
lerne, er mir Chinesisch. Schnell wurde ein
konzentriertes Unterfangen daraus, wir machten gute Fortschritte.
So war die Mittagspause gut genutzt, für ein kleines Schläfchen
hatten wir auch noch Zeit.
Nach genau dreieinhalb Stunden gab es den zweiten Teil des
Trainings, wieder auf und ab, an guten Tagen am
Trainingsplatz in einem Seitenhof, an Regentagen in der
Mönchsklause. Pünktlich und ohne Ausflüchte, Disziplin war das
zentrale Wort in meinem neuen Leben als
"Shaolin-Mönch".
Der Weg ist eben das Ziel!
Ein Erleuchteter spricht über die Lehre und die Disziplin
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null
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