CMC Espresso: Chinas Börsen rücken Bodenbildung näher

CMC Espresso: Chinas Börsen rücken Bodenbildung näher

3 Minuten

Beschreibung

vor 9 Monaten

Was wir an Chinas Aktienmarkt sehen ist der Versuch einer
Bodenbildung. Anleger rotieren aus anderen asiatischen Börsen an
den chinesischen Aktienmarkt. Wir sehen seit Wochen eine
anlegerfreundliche Politik in Peking und das gibt den Anlegern im
Moment ein gutes Gefühl. Neue Maßnahmen zur Stützung des
Immobiliensektors lassen die Hoffnung auf eine Nachfrageerholung
keimen, während stärkere Auflagen für aktiv handelnde Fonds in
China die Angst vor Leerverkäufen verringert hat. Der Hang Seng
steigt über 16300 Punkte und wenn er diesen Kurs verteidigen
kann, ist aus charttechnischer Sicht von einer aktiven
Bodenbildung auszugehen. Die chinesischen Aktienbörsen bilden
damit weiterhin ein Eigenleben.
Nach dem deutlichen Kursrückgang von Nvidia gestern gab es
kräftige Abgaben im Nasdaq und wir sehen auch über Nacht keine
Kurserholung in den Futures. Es gibt Anleger, die befürchten,
dass es überhaupt keine Landung der amerikanischen Wirtschaft
geben könnte und die deshalb angefangen haben, sich auf die
Eventualität einer weiteren Zinsanhebung der Federal Reserve
vorzubereiten.
Die heiße Debatte, die gerade läuft, ist also, dass der nächste
Schritt der Fed gar keine Zinssenkung, sondern eine Zinsanhebung
sein könnte. Das hat es schon mal gegeben: In den 90er Jahren
folgten tatsächlich auf eine Pause weitere Zinsanhebungen.
Tatsächlich gibt es auch immer noch keine konkreten Hinweise von
der Fed, wann sie die Zinsen anpassen will, und damit hängen die
Märkte weiter in der Luft, was das Thema angeht.
Es gibt zwei Möglichkeiten, Wahrscheinlichkeiten für anstehende
Zinsänderungen der Fed zu ermitteln und basierend auf
entsprechenden Optionen oder Terminkontrakten auf diese
Veränderungen zu spekulieren oder sich dagegen abzusichern.
Erstens: Die an der CME gehandelten Fed Fund Futures zeigen, dass
Anleger mehrheitlich von einer Zinssenkung der Federal Reserve
ausgehen, und zwar zu 52,4% von einer ersten Zinssenkung am 12.
Juni, gefolgt von einer weiteren Zinssenkung am 31. Juli. Die
Wahrscheinlichkeit für eine Senkung im Juli sehen die Märkte bei
43,5%. Dies geht aus den Fed Fund Futures hervor.
Zweitens: Anleger haben mit so genannten SOFR-Optionen auf die
Möglichkeit einer weiteren Zinsanhebung spekulieren.
SOFR-Optionen beziehen sich auf Finanzderivate, die auf dem
Secured Overnight Financing Rate (SOFR) basieren. Der SOFR ist
also ein Zinssatz, der die Kosten für die Übernachtfinanzierung
in US-Dollar gegenüber erstklassigen Sicherheiten
ausdrückt. 

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