Beschreibung

vor 2 Jahren

Lesen Sie hier Teil 1,
Teil 2, Teil 3 und
Teil 4 von „Beginn“ (Das Beitragsbild ist ein
Originalbild aus dieser Zeit, ich beim Training in der einfachen
Mönchsklause, aus Stein gehauene Gewichte)


Der Mönch weckte mich früh, es war noch dunkel, ich hatte mich
natürlich noch nicht an den Ort gewöhnt, aber Shi Yan
Zi war sehr nachsichtig mit mir, er sah, dass ich noch
nicht „bei mir“ war. Sein Tag begann schon um 5 Uhr früh zum
Morgengebet, an dem ich an diesem Tag noch nicht
teilnahm, ich mußte erst einmal die Glieder aufwecken, in so
einer Kälte zu schlafen war höchst ungewohnt (heute schlafe ich
auch im Winter mit offenem Fenster, erinnere mich gerne an meine
Zeit im Tempel).


Es gab eine Art von Frühstück, wieder den leckeren
Woo-Long-Tee, dazu eine Art von Haferbrei. Der
heiße Tee brachte mich zurück ins Leben, die Energie kam zurück
in meinen Körper, das Leben erschien wieder als „gut“, ich machte
mir plötzlich nicht mehr so viele Gedanken um mein hier-sein.


Mit meinem neuen Meister kam ich dank des
Übersetzungscomputers immer besser zurecht, wir kamen sozusagen
langsam ins Gespräch, kurz und knapp zwar, aber klar
verständlich, er bedeutete mir, dass heute mein erstes Training
sein würde.


Gut, ich wollte die Sache nun durchziehen, deswegen bin ich so
weit hergereist, habe sehr viel auf mich genommen, bin in einem
völlig fremden Land, nicht im Pauschalurlaub, nein, selbstständig
und ohne „Reiseleitung“ war ich bis zu diesem Moment gekommen.
Meinem großen Idol Bruce Lee wollte ich es
gleichtun, deshalb bin ich ja hergekommen, das Training
der Shaolin wollte ich machen, Kung Fu an der Quelle
lernen, im weltbekannten Shaolin Tempel, zusammen mit den
berühmten Mönchen. Der Rainer aus Stuttgart, hier in China,
zusammen mit dem Mönch Shi Yan Zi.


Der Meister fing an mir kleinere Bewegungsabläufe zu zeigen, wir
übten zuerst direkt in der Mönchsklause, hier
war es wenigstens nicht windig. Ich sollte die Bewegungen
nachmachen, immer und immer wieder, er fing an mich zu
korrigieren, tiefer im Stand, die Handhaltung so oder so, die
Beine, die Füße, das Becken, mir schwirrte der Kopf.


Die Übungen waren völlig anders wie die, die ich aus dem
deutschen Training kannte. Die Muskeln fingen an zu brennen, wie
Feuer fühlten sich die Oberschenkel an, der Meister merkte wohl,
dass ich immer schwächer wurde, interessierte sich aber dafür so
gar nicht, seine Befehle hallen mir noch heute
durch den Kopf, er zählte die Übungen ab, „Yī’èrsānsì“ (Eins,
Zwei, drei, vier), so schallte es im Kasernenhofton durch die
Klause.


Immer wieder dieselben Abläufe, die Muskeln brannten noch mehr,
aber im Geist kam doch Stolz auf, ich hatte es geschafft, in den
Shaolin Tempel in China, ich trainierte mit einem echten
Shaolin Mönch. Was ich zu dieser Zeit nicht
wußte war, dass ich im Jahr 1989 nach langer Zeit der erste
Ausländer war (wenigstens in „Rot“-China), der hier Aufnahme
fand, aber dazu später noch mehr und ausführlicher.


Der Weg wurde mein Ziel!





Wer der heiligen Fährte treu bleibt, wird ans andre Ufer
kommen


– Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560
bis 480 vor dem Jahr Null





Copyright: https://shaolin-rainer.de

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