Beschreibung

vor 2 Jahren

Lesen Sie hier Teil 1 von "Beginn"
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Als ich die Tempeltür durchschritt passierte ich
die Tempelwärter und den Mile Fo, den glücklichen, dicken Buddha.


Danach kam mir alles so bekannt vor, der erste Innenhof lag vor
mir, links und rechts Gebäude, in der Mitte einen Aufgang,
rundherum Bäume und Stelen, manche älter, manche neuer, über
allem der leichte Geruch von Knoblauch.


Unendlich viele Touristen bahnten sich ihren Weg
durch die Anlage, immer einem Reiseleiter mit Fähnchen und
Megaphone folgend.


Eine Geplapper und Geschnatter, von wegen ein ruhiger und
beschaulicher Tempel, laut wie auf einem Jahrmarkt war es. Von
den weltbekannten Shaolin Mönchen war nichts zu
sehen, die waren wohl vor den Touristen geflohen, verständlich
jedenfalls.


Durch ein weiteres Tor ging es leicht den Berg hinauf in den
zweiten Hof, der ähnlich angelegt war wie der erste, dann folgte
(wieder durch eine Tür) der dritte, dann der vierte Hof. Hier
residierte in der Mitte der Abt der Shaolin (was
ich aber zu der Zeit noch nicht wußte).


Langsam lehrte sich der Tempel, ich wurde müde,
setzte mich in einem Nebenhof auf eine Bank, da sah ich den
ersten Mönch direkt auf mich zukommen, ein echter
Mönch, jedenfalls so angezogen wie in den
Filmen, sollte es wahr sein, wenigstens den einen Kämpfer wollte
ich kennenlernen, ich winkte ihm freundlich zu, er sah mich an,
was für eine Schrankwand der Mann doch war, breit wie hoch, mit
dem Gang einer Raubkatze.


Freundlich grüßte er zurück. Ich war zu dieser Zeit in
China eine Besonderheit, ausser mir sah ich
keine Europäer, das Land war noch "Rotchina", die Einreise war
nicht leicht, Individualtourismus gab es (noch) keinen. Also
klar, dass der Mönch neugierig wurde, wer sass hier in "seinem"
Tempel, wie kam der Mensch hierher, was hatte ihn wohl bewegt?


Auf einmal war sie wieder da, die Angst. Was hatte mich nur
geritten hierher zu fahren, ich verwöhnte Menschlein aus dem
Westen. Zu den harten Männern wollte ich gehören, was für eine
Anmaßung! Ich hatte einen Übersetzungscomputer
mitgebracht, auf dem ich mühevoll meine Worte eingab (das Ding
war noch nicht so komfortabel wie die Modelle heutzutage), aber
wir konnten eine Art der Verständigung aufbauen.


Woher ich komme, fragte das Kraftpaket. Und wie ich heiße?
Rainer, aus Deutschland. Sein Name sei Shi Yan
Zi, so vermeldete der Taschencomputer seine Worte. Und
Deutschland sei in China sehr beliebt, wo denn meine Gruppe wäre?


Ich tippte in den Rechner, dass ich keine Gruppe haben würde. Was
ich denn hier so ganz alleine wolle, fragte der nun neugierige
Mönch? Kung Fu wollte ich lernen, hier an der Quelle, bei den
weltbekannten Shaolin-Mönchen, so verklickerte
ich ihm meine Intention.


Er schaute mich an, sagte längere Zeit nichts.


Was dann passiert ist, das lesen Sie in einem meiner nächsten
Beiträge.


Der Weg ist das Ziel!





So paradox es scheinen mag, es gibt einen Weg, den man
zurücklegen kann und muß, aber es gibt keinen Reisenden.
Handlungen werden ausgeführt, aber es gibt keinen Handelnden


- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null





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