Beschreibung

vor 2 Jahren

Wie in jeder Religion (oder Weltanschauung) gibt es auch im
Buddhismus Orte, an die die Menschen pilgern, um
sich mit der besonderen Spiritualität der Gegend zu verbinden, um
Wünsche zu äußern und Erfüllung zu erbitten, oder einfach nur um
in Frieden und Ruhe nach dem eigenen Ich zu suchen.


Auf einer dieser Pilgerreisen durchquerte ein
frommer Mann einst eine unwirtliche Wüste, die Luft war trocken,
der Weg staubig, das Ziel noch weit. Als ein Sturm aufkam verlor
er jede Orientierung, irrte umher, hatte seinen Weg verloren.
Immer weiter kam er ab von seinem Pfad, immer tiefer hinein in
die Sandwüste führte sein Weg. Auch hatte er keine Vorräte mehr,
weit und breit war kein Haus und kein Mensch und kein Tier zu
sehen.


Als er nochmals durch seine Taschen kramte fiel ihm ein
kleiner, grüner Apfel auf, den er vor einigen
Tagen im Vorbeigehen von einem Baum nahm, er wusste gar nicht
mehr warum er den unreifen Apfel überhaupt eingesteckt hatte. Nun
freut er sich natürlich über den unverhofften Fund in seinen
Taschen, er steckte den Apfel allerdings wieder ein, da dieser
noch völlig unreif war.


Der Pilger suchte weiter nach seinem ursprünglichen Weg, doch er
hatte sich hoffnungslos verirrt. Sein Hunger wurde immer größer,
und der Durst brachte ihn fast um den Verstand. Einige Male
dachte eher daran einfach aufzugeben, sich hinzusetzen und
einzuschlafen, in der Hoffnung nie wieder aufzuwachen und so der
Mühsal des Schicksals zu entkommen. Aber immer wieder dachte er
an den kleinen, grünen Apfel, der in seiner
Tasche nur darauf wartete verzehrt zu werden, häufig nahm er ihn
heraus, betrachtete ihn fast liebevoll, den auf irgendeine Art
symbolisierte dieser Apfel Hoffnung für ihn, so
dass er ihn wieder in die Tasche steckte und bei sich dachte,
dass er diesen Apfel nur im äußersten Notfall essen würde. Und
jetzt gerade war es noch nicht so schlimm, dass dieser äußersten
Notfall eingetreten wäre, weshalb er den Apfel dann doch immer
wieder zurück in seine Tasche steckte.


So wurde der Apfel für den Pilger zu einem
starken Synonym für Hoffnung, denn er hatte
ja etwas für den Notfall in der Tasche, er hatte etwas auf dass
er sich verlassen konnte, er war nicht ohne Vorräte.


Nach längerem Umherirren erreichte der entkräftete Mann
schließlich wieder seinen ursprünglichen Weg, hin zum
ursprünglichen Ort, auf dem Weg zu seinem Ziel. Er hatte sich
selbst gerettet, sah wieder Menschen, fand
Wasser und Nahrungsmittel. Als
er unter einer schattigen Palme sich endlich ausruhen konnte zog
er den Apfel aus seiner Tasche, und biss genüsslich in den immer
noch sauren Apfel. Der Apfel schmeckte ihm gar
köstlich, es war der beste Apfel, den er in seinem Leben gegessen
hatte.


Der Weg ist das Ziel!





So dich voll Unrast die Gedanken hetzen, du brünstig nach
Genüssen wirfst die Blicke
Muß dir der Durst nur immer größer werden, der Durst schafft
deine Fesseln: starke Stricke


- Buddha -





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