226-Der subjektive Blickwinkel-Buddhismus im Alltag
6 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Wir alle haben immer einen Grund für unser Handeln, jedes
Verhalten baut auf vielen Ursachen auf, nach
Buddhaspreche ich hier vom Gesetz von Ursache
und Wirkung.
Wir wissen, dass jede Aktion auch eine
Reaktion mit sich bringt, weshalb wir
Verständnis für die Menschen (und ihre vielen Gründe) haben
sollten. Anstatt eingeschnappt, aggressiv oder emotional zu
reagieren sollten wir uns fragen, warum die besagte Person sich
so verhält, ob vielleicht Ängste oder Bedenken aufkommen, ob gar
Sachzwänge vorliegen, so dass die betreffende Person gar nicht
anders handeln kann?
Und der subjektive Blickwinkel auf das Geschehen
löst sich schnell auf, wenn wir uns vorstellen, dass wir in den
Schuhen der anderen Menschen stehen, was wir jetzt an ihrer
Stelle tun würden? Wenn Sie jetzt trotzdem kein
Verständnis aufbringen können, an was könnte das
liegen?
Werden hier Emotionen in Ihnen getriggert, vielleicht Ihre
eigenen Ängste oder Nöte angesprochen? Ist das
Verhalten der anderen Person wirklich falsch,
oder könnte der Fehler auch bei mir liegen?
Und gibt es überhaupt ein "objektiv" richtig, oder ein falsch?
Ich würde sagen, dass es nur ein "subjektiv" geben kann, denn ein
jeder Mensch hält seinen Blickwinkel für richtig, mäkelt an der
Sicht des Gegenübers herum. Was siehst du aber den Splitter in
deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem
Auge, so der dem Jesus von Nazareth zugeschriebene Satz, der
bereits kaum Auslegung für wirkliche Objektivität übrig läßt.
Wäre es weiterhin möglich, dass ich Vorurteile
(vorgefertigte Urteile) aufgebaut habe, wo kommt meine Abneigung
gerade jetzt her? Erinnert mich diese Situation an vergangene
Begebenheiten, bei denen ich vielleicht schon schlechte
Erfahrungen gemacht habe?
Konkret gefragt: Gibt es Dinge oder
Begebenheiten, die Sie triggern? Sachverhalte,
die Sie in Rage bringen? Einen Typus an Mensch, den Sie einfach
nicht mögen? Ertappen Sie sich zum Beispiel
dabei, die Jugend für Dinge zu kritisieren, die Sie früher selbst
getan haben, die Sie jetzt aber stören, weil Sie eben nicht mehr
jung sind?
Oder, als weiteres Beispiel, regen Sie sich über
das protzige Verhalten von Wohlhabenden auf (dicke Auto, teure
Uhren), weil Sie eben nicht "reich" sind? Immer liegen für
unseren Handlungen auch tiefere Gründe vor, die selbst wir auf
den ersten Blick nicht erkennen können.
Der subjektive Blickwinkel stört die Wirklichkeit, nach
Buddha gibt es keinesfalls nur die eine
Wahrheit, sondern unendlich viele Realitäten. Der subjektive
Blickwinkel findet von jedem Subjekt aus statt, der Weg
Buddhas wäre aber das Ziel!
Höher wirkt ein Blick der Ehrfurcht
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null
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