216-Selbsterkenntnis-Buddhismus im Alltag
7 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Mein Vater sagte immer: "Selbsterkenntnis ist
der erste Schritt zur Besserung!"
Aber was ist Selbsterkenntnis, wie wichtig ist
sie für mich?
Sich selbst zu erkennen heißt, über sich nachzudenken,
ohne Reflexion keine Erkenntnis.
Wer ein besseres Leben haben will, der muss sein jetziges erst
einmal so sehen, wie es ist, ohne zu beschönigen, ohne die
Wünsche und die Träume mit einzubeziehen, sondern einfach die
Realität anzuerkennen (die es nach Buddha im
Übrigen so gar nicht gibt).
Wer über sich und sein Leben nachdenkt, der wird
auch erkennen, welche Vorzüge er hat, wie er sich von der
Allgemeinheit abhebt, was ihn besonders macht.
Und auch bei unangenehmen Dingen ist
Selbsterkenntnis enorm wichtig, etwa: Ich trinke zuviel, warum?
Das Rauchen bekommt mir nicht! Ich bin übergewichtig! Meine
arrogante Art stösst die Menschen vor den Kopf! Es ist nicht
leicht, sich seine Fehler einzugestehen, zu gerne denken wir,
dass alles "in Ordnung" sei, wir keine Probleme hätten, weil wir
aus unserer Perspektive alles so verzerren, dass uns das Ergebnis
"passt". So etwas nennt man auch
"Fehleinschätzung". Mir selbst passiert das auch
immer wieder, den kleinen Bauch will ich immer solange nicht
wahrhaben, bis eben die Hose spannt, dann muss ich ihn bemerken.
Bis dahin stelle ich mich "vorteilhaft" vor den Spiegel, meine
Einschätzung ist von meinem Wollen getrübt, ich z. B. schäme
mich, dass ich mich beim Essen nicht genügend disziplinieren
kann.
Wer ein "schlechtes" Bild von sich selbst hat, der schätzt sich
selbst "schlechter" ein, wer von sich eine "hohe" Meinung hat,
der tendiert zu Überschätzung, die Kunst ist es
aber, sich selbst gegenüber "ehrlich" zu sein. Ganz besonders
Buddhisten (und vorneweg die "Wohlfühl-Buddhisten") sollen (nach
dem Lehrer aller Lehrer) die Dinge nicht dem Schein nach
betrachten, auch nicht idealisiert, oder durch die Brille der
eigenen Wünsche, sondern so, wie sie sind, was allerdings eine
gehörige Portion "Mut" erfordert. Die Dinge richtig einzuordnen
und die Selbsterkenntnis bedingen sich in vielen Bereichen, die
Erkenntnis über sich selbst zu gewinnen ist ein Prozess, der erst
entstehen muss.
Generell ist zu sagen, dass die Selbsterkenntnis
das Beste ist, was einem Suchenden passieren kann, denn sich auf
Dauer mit den Fehlern anzufreunden, das kann nicht die Lösung
sein. Fehleinschätzungen passieren jedem Menschen, niemand ist
"perfekt", selbst der Vollkommene brauchte seine Zeit um die
"Erleuchtung" zu finden.
Wer keine Selbsterkenntnis erreicht wird
immer von Fremden bestimmt werden, ein fremdbestimmtes Leben
führen, dann im Nachgang immer wieder die Entscheidungen bereuen,
ein Sklave seiner Emotionen und Gefühle bleiben.
Werden Sie Selbsterkenntnis finden?
Der Weg ist das Ziel!
Sucht der Unwissende im Außen oder außerhalb des Geistes sich
selbst zu erkennen, wie sollte er sich selbst finden können, da
er andere als sich selbst sucht? Wer so Selbsterkenntnis
sucht, gleicht einem Wahnsinnigen, der sich inmitten einer Menge
zur Schau stellt und vergißt, wer er ist, um sich selbst dann
überall zu suchen
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null
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