213-Geschichten aus China- Buddhismus im Alltag
6 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Ein Leser bittet immer wieder um Geschichten aus meiner Zeit in
China.
Das erste Mal war ich vor fast 40 Jahren dort, bin über Hongkong
eingereist, dann mit dem Zug weiter, bis ich dann nach vielen
Stationen im Shaolin Tempel ankam.
Damals verstand ich kein Wort Chinesisch, hatte aber einen
Übersetzungscomputer dabei (ja, das gab es
damals), mit dem ich mich mehr schlecht als recht durchschlug.
Unterwegs im chinesischen Schlafwagen, nur von
Chinesen umgeben, ich kam mir reichlich blöd vor. Welche
Schnapsidee hatte mich geritten, was eine blöde Idee, mit jedem
Kilometer wuchsen die Zweifel. In den Shaolin Tempel, ich, der
verzogene Milliardärssohn (meinem Vater Rolf
Deyhle gehörten zu dieser Zeit (fast) alle Musicals in
Deutschland (CATS, Starlight Express, Phantom der Oper, Miss
Saigon), die großen Unterhaltungsshows waren fest in schwäbischer
Hand.
Und ich war ganz einfach unterwegs, in einen
Tempel, ich kam mir so blöde vor. Warum nicht
wieder nach New York, schön Party machen, oder nach Mailand,
schöne Frauen kennenlernen. Nein, in einen Tempel soll die Reise
gehen. In einem Männermagazin war ein Bericht über die
Heimat des chinesischen Kung Fu, ich war
elektrisiert, da wollte ich hin. Kampfsport hatte ich schon immer
gemacht, fit „wie ein Turnschuh“ war ich mein ganzes Leben lang,
fast schon sportsüchtig, trotz aller meiner Fehler wie ein
Aufziehmännchen.
Da saß ich in diesem Zug, meine Mitreisenden betranken sich über
die gesamte Wegstrecke, es wurde geraucht und gekocht in diesem
Abteil. Die Menschen waren so freundlich, ich war der
erste Ausländer, den sie kennen gelernt hatten.
Die Reise unterbrach ich in der Nähe der chinesischen
Provinzhauptstadt Xian, wo ich mir die
Terrakotta-Armee ansah, die den
ersten Kaiser von China im Totenreich bewachen sollte. Eine
beeindruckende Angelegenheit, wundervoll geformte Soldaten, jede
Figur anders, unglaublich.
Nach ausgiebigem Staunen nahm ich meinen Mut zusammen, um weiter
in Richtung des Tempels zu kommen, der Zug fuhr nach
ZhengZhou. Wieder trinkfeste Mitreisende, ich
fing an Chinesisch zu lernen, schon der Not gehorchend.
Die sanitären Verhältnisse waren abenteuerlich, mein Vater gab
mir auf den Weg mit: „Wer eine Reise macht, der kann etwas
erleben“. Und genau so war es, die Gerüche, die im Zug
zubereiteten Speisen, einfache, aber liebenswerte Menschen, die
mir China „schmackhaft“ machen wollten. Und das
schafften sie, im Kollektiv kümmerten sie sich um den Ausländer.
Ich aber zweifelte immer mehr an meinem
Geisteszustand.
In den nächsten Tagen werde ich die Geschichte
weiter erzählen.
Der Weg ist das Ziel!
Wie eine Flamme ausgeht vom Winde, verweht ist und Begriffe nicht
mehr passen, so ist der von "Geist und Leib" befreite Weise: Er
ist nicht mehr begrifflich zu erfassen
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null
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