212-Bewusster leben- Buddhismus im Alltag
7 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Was bedeutet es, bewusster zu leben?
Viel wird gesprochen über ein “bewusstes
Leben”, aber was bedeutet es wirklich?
Im Groben gesprochen bedeutet ein “bewusstes
Leben”, darüber zu entscheiden, wie das Leben gelebt
werden soll. Hier möchte ich auf einen anderen Artikel verweisen,
der sich mit der Art der Entschlüsse beschäftigt.
Ein “bewusstes Leben” geht also um die persönlichen Ziele, und
natürlich um die Findung von Entscheidungen auf
dem Weg, für den Weg, für das eigene "Ich". Nach
Buddha können wir nichts entscheiden, nichts
bestimmen, nur einen bestimmten Weg gehen, der uns in großen
Teilen auch vorbestimmt ist, aber die Karten, die uns das Leben
zuteilt, die können wir ausspielen, wie es uns beliebt.
Jedenfalls Wohlfühl-Buddhisten (diejenigen, die
ihren Weg noch suchen) wollen ihr Leben in die Hand nehmen, haben
Visionen, Wünsche und Ziele, wollen das "perfekte" Leben führen.
Am Anfang aller Entwicklungen stehen immer die
Gedanken, die Pläne. So steht vor dem Bau eines Hauses immer die
Planung, ein Architekt macht einen Bauplan, anhand dessen das
Haus dann entsteht. Mit den Gedanken können wir die Dinge
entstehen lassen, abhängig vom Karma dann wählen, was Realität
werden soll. Buddha sagte: "Mit unseren Gedanken
formen wir die Welt." Wir glauben unseren eigenen Gedanken, die
Energien werden dann in dieser Richtung fließen.
Dabei liegt es nur an uns, welche Ziele wir "visualisieren", denn
dem Gehirn sind Relationen völlig egal. Setzen
Sie sich mögliche und unmögliche Ziele, spielen Sie (in Ihrem
Gedankenpalast) mit den Energien, leben Sie (im Geist)
verschiedenen Situationen durch, erleben Sie die Leben.
Wichtig dabei ist, dass Sie nicht in Emotionen fallen, denn
Gefühle zu haben ist in Ordnung, aber sich von ihnen treiben zu
lassen eben nicht. Nichts ist "gut" oder "schlecht", "richtig"
oder "falsch", Sie sind kein "schlechter" oder "guter" Mensch,
sondern Ihr Karma ist, wie es eben ist. Wenn
Emotionen auftauchen, dann spüren Sie diesen nach, woher kommt
genau jetzt dieser Gedanke? Brauchen Sie diese Emotion genau
jetzt, oder könnten Sie das "Problem" auch vertagen, verschieben,
wegdrücken? Kontrollieren Sie Ihre Emotionen, lassen Sie sich von
Gefühlen nicht beherrschen.
Wenn Sie nun eine Richtung gewählt haben, dann
sollten Sie diesen Weg auch (wenigstens für eine Weile) gehen.
Ich jedenfalls höre hauptsächlich auf meinen Körper, das
Rationale drücke ich gerne weg. Wenn ich dann von meinem Körper
auf dem eingeschlagenen Weg "Widerwille" erspüre, dann halte ich
ein.
Solche Dinge müssen auch wahrgenommen werden, schnell und
ohne Wenn und Aber. Wir bauen uns rational so
viele Luftschlösser, aber der Körper zeigt uns klar, wie es
wirklich laufen sollte. Angst ist immer ein schlechter Begleiter,
Angst vor Veränderung ist (buddhistisch gesehen) der Hauptgrund
für unser Leiden.
Ich für meinen Teil führe einen Kalender, in dem
ich meine Aktivitäten plane. Ob die Angelegenheiten dann auch so
passieren, das ist eine ganz andere Frage. Hier höre ich in mich
hinein, lasse den Körper entscheiden.
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