201-Nirvana ist eine Geisteshaltung - Buddhismus im Alltag
6 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Der durchschnittliche Mitteleuropäer hat meist wenig Berührung
mit der Lehre des Lehrers aller Lehrer,
allerdings das Wort "Nirvana" hat Einzug in den
Sprachgebrauch gehalten. Meist wird es "falsch" verwendet, aber
nachdem die Kenntnisse des Buddhismus bestenfalls lückenhaft
sind, fällt das nicht einmal auf. Dich schick ich ins
"Nirvana", das steht für das große, unbekannte
Land, wo ich die Menschen hin wünsche, die mir "auf den Keks"
gehen. Also ich wünsche Dich ins Nichts, so der irreführende
Gebrauch.
Was aber ist das Nirvana? Wie kommen wir in
dieses besagte Land, und woher stammt der Begriff überhaupt?
Generell wird der Begriff Nirvana verwendet, um den Austritt aus
dem Kreislauf des Leidens (die Wiedergeburten) durch die
"Erleuchtung" zu beschreiben (nach dem Beispiel
Buddhas). Allerdings gibt es ganz verschiedene Ansichten, so wird
auch das Begreifen der mit dem Dasein verbundenen Umstände mit
dem Nirvana gleichgesetzt.
Im Unterschied zur westlichen Auffassung des Paradieses nach dem
Tod ist das Nirvana aber nicht der Ort, wo Milch und Honig
fliesst, sondern kann schon im Leben erreicht werden, denn
Nirvana ist eine schlichte Geisteshaltung. Nach
Buddha liegt es ausschließlich an uns, wie wir
uns "fühlen", ob wir glücklich sind, oder eben nicht. Wenn wir
fest an das Konzept von Ursache und Wirkung glauben, dann
jedenfalls sind wir auf dem richtigen Weg, hin zur "Erleuchtung"
und dem Nirvana.
Die drei Merkmale des Daseins sind schnell
erkannt, denn alles Leben ist unbeständig, leibhaft und leer, so
dass der Suchende durch neutrale Betrachtung dieser Merkmale,
verbunden mit der damit verbundenen allgemeinen Loslösung
(Beenden der Anhaftungen) dann das torlose Tor hin zum
Nirvana öffnet.
Das Erreichen des Nirvana wird häufig auch als
„Bruch mit der Welt“ gleichgesetzt, da
"erleuchtete Menschen" so gut wie keine Rücksicht auf
Konventionen mehr legen, da sie die wahren Zusammenhänge erblickt
haben. Hier spricht man nun auch vom Eintritt in den Strom.
Gerade diese Eigenart macht die Wiedergabe der buddhistischen
Lehre so schwierig, da der Stromeingetretene nun häufig völlig
autark leben kann, nicht mehr abhängig von den Systemen der
Gesellschaft ist. Und dann aber auch die Lehre nicht weitergibt,
da er die Verwirklichung des Nirvanas erreicht
hat, die niedrigen Bereiche der Inkarnation verlassen hat.
Für mich persönlich ist das Nirvana aber eine
Geisteshaltung, die denjenigen Menschen zuteil wird, die
ein Leben in Ruhe und Glück gewählt haben (und glauben Sie
mir, es ist eine Wahl, eine bewußte Entscheidung). Ob dann in
einem weiteren Schritt noch die "Erleuchtung"
erreicht werden kann, das zeigt die Zeit.
Wollen Sie diese Geisteshaltung einnehmen?
Dann ist der Weg Ihr Ziel!
Beste Gabe ist Gesundheit; Genügsamkeit ist Reichtums Sonne,
treuste Sippschaft ist Vertrauen, und Nirvana höchste Wonne
- Buddha - "Der Erleuchtete" - Ehrenname des
Siddharta Gautama - 560 bis 480 vor dem Jahr Null
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