171 - Buddhismus im Alltag - Erinnerungen
6 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Ganz egal wohin wir gehen, völlig unwichtig in welchem Ort wir
uns verstecken, vor was wir davonlaufen, unsere
Erinnerungen liegen ganz oben auf im Koffer,
können nicht einfach zurückgelassen werden.
Ständig spielt der Gedankenpalast wieder und
wieder die selben Erinnerungen ein, gemischt mit Selbstzweifeln,
hätte ich doch nur, warum habe ich, könnte ich die Zeit
zurückdrehen. Können Sie aber nicht.
All die Begebenheiten, die kleinen Geschichten, die Souvenirs der
Emotionen werden für viele Menschen zur
Belastung, die Erinnerung wird vergoldet, die Depressionen
wachsen. Eine plumpe, psychologische Kriegsführung, die der
Gedankenpalast abzieht, die Erinnerungen laufen in einer
Dauerschleife, werden mehr und mehr zur Belastung, niemand kann
ihnen entfliehen, der nicht über die Zusammenhänge nachgedacht
hat. Wollen Sie darüber nachdenken?
Welche Erinnerungen spielen für Sie eine Rolle?
Können Sie sich an Einzelheiten erinnern? Wie haben diese
Geschichten Sie geprägt?
Was halten Sie von vorwärts gerichteten
Erinnerungen, können Sie sich an die Zukunft
"erinnern"? Also die Zukunft sehen? Und überhaupt, nach
Buddha sind selbst Zeit und Raum eine Illusion,
nichts ist "echt", alles nur gefühlt. Ich bin mir sicher, dass
diese Welt nicht "wirklich" ist, sondern wir Dinge und
Begebenheiten nur für real halten, ganz einfach weil wir es
wollen. In nicht allzuferner Zukunft werden
Flugdrohnen über uns hinwegsausen, können Sie die schon sehen?
Noch nicht existent, aber vorstellbar. Die Vorsehung als
Spielball der menschlichen Existenz, das Leben
als Videospiel. Sehen Sie Ihre Zukunft jetzt vor Ihren inneren
Augen?
Mit den Erinnerungen ist es so eine Sache,
selten können wir die Dinge so abbilden, wie sie wirklich waren,
die zeitliche Verschiebung macht vieles anders. Aus der
furchtbaren Partnerschaft wird nach der Trennung die verlorene
Liebe, aus dem ungeliebten Job die vergeudete Chance, aus der
abgebrochenen Ausbildung die vermeintlich goldene Zukunft.
An die Ängste, Sorgen und Nöte, die wir durchlitten, daran können
wir uns nur selten noch erinnern, die guten Dinge werden in der
Erinnerung zu herausragenden, in der Erinnerung
wird alles so viel besser. Aber ist nicht die Gegenwart die beste
Zeit, ganz einfach weil sie nicht surreal scheint, sondern
authentisch? Das Hier, das Jetzt und das Heute, das bildet dann
neue Erinnerungen ab, die dann eines schönen Tages den
Gedankenpalast beschäftigen. Wer weiß, was die
Zukunft bringen mag?
Die Erinnerungen von morgen, die können wir uns ganz bewusst
aussuchen, auf unsere Bedürfnisse zuschneiden, immer der
Philosophie Buddhas folgend. Jeder Tag ist
einzigartig, jeder Moment ergibt Sinn. Rühme Dich nicht des
morgigen Tages.
Es gilt: Der Weg ist das Ziel!
Vergangene Liebe ist bloß Erinnerung. Zukünftige Liebe ist
ein Traum und ein Wunsch. Nur in der Gegenwart, im Hier und
Heute, können wir wirklich lieben
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null
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