169 - Buddhismus im Alltag - Der mittlere Weg
6 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Häufig werde ich nach dem mittleren Weg gefragt.
Es sei auch so schwer, diesen zu finden und zu beschreiten, sich
in der Mitte dann auch zu halten.
Der mittlere Weg ist einfach zu finden, er liegt zwischen den
Gegensätzen. Er ist nicht Zuneigung und auch
nicht Abneigung, er ist eine nüchterne Geisteshaltung. Wer auf
diesem Pfad sich bewegt, der sieht die Dinge so, wie sie sind,
nicht wie er/sie sie haben will.
Wer dem Weg Buddhas folgen mag, der/die lässt
die Dinge geschehen, sperrt sich nicht gegen Begebenheiten und
Ereignisse, drückt sich nicht vor den vielen Menschen, die im
Leben eine Rolle spielen können. Aber sie/er ist auch nicht
abhängig von den Emotionen, die er/sie zu Dingen, Menschen und
Begebenheiten entwickeln könnte, denn in der Mitte liegt die
Lösung.
An den Rändern des Weges finden sich die
Extreme, „Himmel-hoch-jauchzend“, oder „zu-Tode-betrübt“, die uns
schnell „aus dem Tritt“ bringen, oder auch zu Fall.
Der mittlere Weg ist harmonisch, er fühlt sich
gut und richtig an, sofort spürt man unter den Füßen das gesamte
Universum, das Sein ist im Einklang mit der Umgebung, Achtsamkeit
fällt plötzlich leicht, das Verletzen anderer Lebewesen ist
unmöglich.
Jetzt will man nichts haben, braucht „es“ auch nicht, „man“ ist
ohne Ängste und Nöte, weil „man“ um die Zusammenhänge „weiß“, der
mittlere Weg tut einfach gut. Die Kämpfe im
Gedankenpalast kommen zu einem Ende, die
Anhaftungen werden schwächer, die Atmung kann in
jeden Winkel des Körpers, weil wir auch an ihm nicht mehr haften.
Wo der Weg uns hinführt, wer weiß das schon, wer will die Zukunft
wirklich wissen, denn tief in unserem Inneren, da wissen wir
sowieso schon alles, die Vergangenheit, die
Gegenwart und die Zukunft
werden eins.
Der mittlere Weg bringt Friede, Ruhe und Klarheit, wer mit den
Extremen lebt, der kann seine wahre
Persönlichkeit nicht finden, da diese unter
Scherben und Schutt verborgen bleiben wird. Wer glaubt, dass der
„Tanz auf dem Vulkan“ der rechte Weg sei, der wird meine Texte eh
nicht lesen, wer sich schon mal Gedanken macht, der ist
wenigstens interessiert.
Der mittlere Weg kann auch in die Irre führen, an jeder
Kreuzung können wir abbiegen, links, rechts, vor
oder zurück, wir können uns auch genau hier niederlassen,
vielleicht ein Haus bauen, Kinder großziehen. Immer wieder müssen
wir uns fragen, ob wir „noch“ auf dem mittleren Weg sind.
Bleib in der Mitte, und sei frei. Denn der Weg ist das
Ziel!
So paradox es scheinen mag, es gibt einen Weg, den man
zurücklegen kann und muß, aber es gibt keinen Reisenden.
Handlungen werden ausgeführt, aber es gibt keinen Handelnden
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null
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