101-Buddhismus im Alltag - Wer bin ich?
6 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Die kleine Stimme in unserem Kopf plappert vor sich hin, eine Art
von "Ansager", den wir das "Ich" nennen. Wir
denken, dass dies unser wahres Selbst sei, das
uns da den lieben, langen Tag so vollquatscht.
Einige Menschen denken, dass das Ich den Körper
"bewohnt", andere setzen die kleine Stimme mit dem "Geist"
gleich.
Seit Jahrtausenden forschen die Klügsten unter den
Menschen nach unserer Herkunft. Fragen wie: Wer
bin ich? Oder: Wer glaube ich zu sein?
Wo waren Sie vor Sie geboren wurden? Wohin werden Sie nach dem
Absterben dieser Inkarnation gehen?
Das Selbst ist das Erleben unserer Buddha-Natur,
das universelle Bewusstsein. Im Buddhismus gibt es das Konzept
des Nicht-Selbst. Buddha lehrte, dass der Glaube
an ein abgetrenntes "Ich" die Ursache für das Leiden ist. Die
"Erleuchtung" (die Geburt nach der Geburt) habe ich gesucht, das
Schweigen der Gedanken, so der Lehrer aller Lehrer. Wenn die
Formen von Dauer wären, dann wären die Gedanken nicht so
schmerzhaft, so führte er aus. Daher kann die Persönlichkeit
nicht das "Ich" sein. Für Buddha war das Selbst
nicht von Beständigkeit geprägt.
Nach ihm gibt es verschiedene Schichten von Wahrheiten,
angefangen beim Geschichtenerzähler in unserem
Kopf, hin zu schwacher Früherkennung von Dingen aus der
Vergangenheit, dem Unbewussten.
Mit jedem Gefühl, jeder Ahnung, alles aus der Vergangenheit, der
Zukunft, oder selbst der Gegenwart, alles sind nicht wir. Wenn
die Leidenschaften gehen, uns die Sicht nicht
mehr verstellen, das Selbst endlich verlassen, dann werden wir
befreit.
Unbewusst erinnern wir uns an Namen und
Begebenheiten aus unseren letzten Leben, bei
konzentrierter Betrachtung können wir die Sachverhalte zurück ans
Licht bringen, auf das Niveau des Bewusstseins bringen.
Unser Unterbewusstsein werden wir wohl nie ganz
verstehen, aber was unsere Ängste ausmacht, unsere Wünsche,
Hoffnungen und Werte, das hat eine Vorgeschichte. Welche
Filter erbringen unsere Persönlichkeit, schaffen
die Meinungen, die dem Nukleus der Entstehung zugrunde liegen?
Wir erschaffen uns durch Gedanken, Handlungen, Aktionen und
Reaktionen selbst. Der Gedankenpalast ist der
Ort der Wahrheit, hier können wir unser wahres Ich finden, nicht
ausserhalb liegt die Lösung aller Fragen, die Antworten sind in
unserem Inneren schon angelegt.
Durch Meditation kommen wir der Lösung nahe, Kontemplation führt
uns zu unserem Ich, zur Antwort auf die Frage aller
Fragen: Wer bin ich?
Nicht wer ich denke zu sein, sondern wer ich wirklich bin, das
ist die einzig wichtige Antwort auf alle damit
verbundenen Fragen.
Dies alles ahnend, warum verhalten wir uns nicht
entsprechend?
Der Weg ist das Ziel!
Wir müssen den gegenwärtigen Augenblick weise und ernsthaft leben
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null
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