099-Buddhismus im Alltag - Hilflosigkeit
6 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Eines der Gründe, die die Menschen zum
Chan-Buddhismus bringen, ist das Gefühl der
Hilflosigkeit, das auftritt, wenn man denkt, dass man das Leben
nicht meistern kann, die Dinge nicht in der “eigenen Hand” hat,
die Kontrolle verliert.
Im Chan geht es um die Entwicklung der eigenen
Persönlichkeit, weg vom Ego, hin zur
Eigenverantwortlichkeit.
Die Hilflosigkeit, die ist so eine besondere
Sache. Denn ob wir wirklich hilflos sind, oder es uns nur
einbilden, das ist uns selbst meist nicht bewusst. Wir blicken
durch unsere Filter auf die Welt, die wir uns im Laufe des Lebens
angewöhnt haben. Das heißt nicht, dass wir auch hilflos sind,
sondern zeigt uns, dass wir uns wahrscheinlich nur so fühlen.
Wenn wir glauben, dass wir etwas nicht können, dann beginnt das
Gefühl, die Hilflosigkeit entwickelt eine
Eigendynamik, die unser Selbstbewusstsein weiter dämpft. Wir
fangen an, an unsere Hilflosigkeit “zu glauben”, die Emotionen
verfestigen sich. Wir reden uns solange ein, dass wir dies und
jenes nicht können, bis wir es glauben.
Diese Denkmuster sollten wir durchbrechen, denn
dieses Denken kann der Wahrheit entsprechen, muss es aber nicht.
Wie aber wird man alte Muster los, wie befreit man sich aus der
Zwickmühle?
Nach Buddha müssen wir hinter die Kulissen
blicken, und die Realität erkennen, dann werden auch die
negativen Gefühle hinter uns verblassen, sich wie ein Nebel
auflösen.
Denn das Karma steht fest, so wie die Karten,
die uns im Spiel zugeteilt werden, wie wir diese dann ausspielen,
das bestimmen wir selbst. Wenn wir also beschließen, dass wir
weniger hilflos sein werden, dann wird das auch so sein.
Wenn Sie jetzt an frühere Begebenheiten denken,
bei denen Sie sich hilflos fühlten, waren Sie wirklich hilflos?
Oder war es (im Nachhinein betracht) nur ein Gefühl der
Hilflosigkeit, das nicht begründet war? Das aus ihrem Inneren
stammte, ohne Beziehung zur Wirklichkeit war?
Wenn Sie ehrlich zu sich selbst sind, woher stammen die
“schlechten” Gefühle wirklich, was ist in der
Vergangenheitpassiert, dass Sie so “fühlen”?
Was sind die drei Dinge oder Begebenheiten, die in Ihnen ein
starkes Gefühl von Hilflosigkeit auslösen?
Können Sie diese benennen?
Und welches Szenario spielt sich dabei in Ihrem Kopf ab, was
läuft im Kopfkino für ein Film?
Unser Gedankenpalast entwirft die furchtbarsten
Szenarien, die aber in Wirklichkeit dann so selten eintreffen.
Können Sie sich einem solchen Szenario jetzt hingeben, es mental
durchleben, nur in Ihrer Phantasie?
Wenn Sie es durchlebt haben wird es keine Angst
mehr machen. Das ganze Leben lang kultivieren wir unsere Ängst.
Wie sinnlos!
Der Weg ist das Ziel!
Ein Geist, der von den Launen des Glücks unberührt ist, von
Kummer befreit, von Befleckungen gereinigt, von Angst bereinigt–
das ist der größte Segen
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null
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