082-Buddhismus im Alltag - Der Vulkan
6 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
An den Abhängen in der Nähe von Vulkanen ist die
Erde fruchtbar, die Felder gedeihen, die Ernten
sind überdurchschnittlich, das Leben scheint verwöhnt von den
Gaben der Natur.
Eine Stadt, die über Jahrhunderte von der einmaligen Lage an den
Hängen eines Vulkans profitiert hat, war
Pompeji, das ich in meiner Jugend einmal besucht
habe, das ich seitdem nicht vergessen kann.
Nicht weit vom Vesuv gelegen (einem aktiven
Vulkan), bauten schon die Vorfahren der Römer hier ihre
Siedlungen, der Wein gedieh vorzüglich, das Klima war
hervorragend, die Lage nicht weit vom Meer gab alle
Möglichkeiten.
Bei verschiedenen Ausbrüchen des Feuerschlundes gab es eine bis
zu 20 km hohe Eruptionssäule, starke Austritte von Lava, und auch
massive pyroklastische Ströme. Ein solcher Strom löschte ca. 20
nach dem Jahr Null die besagte Stadt Pompeji
komplett aus; vor dem Ausbruch galt der Vulkan als erloschen, in
der Bucht (heutiges Neapel) entstanden zuerst kleine römische
Siedlungen, die sich nach und nach zu einer wohlhabenden Stadt
verdichteten. Die vorhergehenden Ausbrüche waren vergessen, die
Geschichte war kaum bekannt, alte Erzählungen berichteten zwar
noch von Feuer und Flammen, aber die wahre Gefahr wurde
ignoriert, das wird schon gut gehen. Es ging auch sehr lange gut,
in direkter Nachbarschaft zum Vulkan entstand
städtisches Treiben.
Es gab Restaurants, Geschäfte, sogar Mietskasernen mit mehreren
Stockwerken, immer mit gutem Blick auf den
Vesuv. Wie gesagt, ich war schon da, die Aussicht ist
auch heute noch zauberhaft.
Dann kam der Tag des Ausbruchs, auch an diesem Tag sassen
Neapolitaner (und Römer) in den Lokalitäten,
genossen den Ausblick, dachten sich nichts dabei, gingen ihren
Geschäften nach, auch das Ego dieser Menschen
schlug seine Kapriolen, sie machten sich ihre täglichen Sorgen,
lebten ihr Leben, als eine monströser Knall die Ruhe brach. Der
Blick aller Einwohner ging zum Berg, der innerhalb von Sekunden
in Feuer und Rauch gehüllt war, ein Inverno breitete sich über
die Menschen aus.
Und selbst im Moment höchster Gefahr dachten noch einige
Individuen, dass das schon "gut" gehen wird, es ging ja in der
Vergangenheit immer gut, bereits die Grossväter und
Urgroßväter hatten hier ihr Auskommen gehabt.
Ich konnte den Horror des Augenblicks
nachempfinden, als ich durch die Straßen der alten Stadt
schlenderte, die von Archäologen von Asche und Lava gesäubert
wurden.
Was können wir heute aus der Geschichte der Stadt
Pompeji lernen?
Nun, jeden Tag schauen wir auf die verschiedensten Berge
"des Schreckens", immer denken wir über unsere Ängste
nach, wir sind niemals im jetzigen Augenblick. Diese Welt ist
gefährlich, das Leben ist lebensgefährlich, ja, aber sich Sorgen
darüber zu machen, das bringt nichts, wir müssen die Gefahren
unserer Existenz abwägen, dann einfach kontinuierlich unseren Weg
gehen.
Der Weg ist das Ziel!
Den Dingen geht der Geist voran
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null
Copyright: https://shaolin-rainer.de
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