078-Buddhismus im Alltag - Die Suchenden
4 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Alle Menschen sind am suchen, nach Glück, Liebe, Geborgenheit,
Erleuchtung, Geld, Gesundheit, Alkohol und Drogen, Sex und
Ablenkung, nach dem speziellen Kick, der das Leben wirklich
"lebenswert" macht, nach dem kurzen Moment, der
endlich "besonders" ist.
Die Suche gleicht dem Weg einen Berg hinauf,
steil und mühevoll ist der Pfad zur Erkenntnis. Und das Erkennen
ist bei jedem Menschen eine ganz persönliche Angelegenheit, es
gibt kein Patentrezept für ein "gutes" Leben, und nach
Buddhagibt es auch kein "Gut" und kein
"Schlecht".
Auf der Suche weht der Wind meist entgegen,
selten ist der Pfad gepflastert mit Gold, immer höher den Berg
hinauf geht der wilde Ritt, Stunden fühlen sich an wie Wochen,
schnell wird uns dabei kalt, ungemütlich, die Seele ist verirrt
im Dickicht der Dunkelheit.
Allerlei Wahnvorstellungen plagen die Menschen,
die sich auf der Suche immer weiter von ihrem eigenen Ich
entfernen, die immer stärker den Einflüssen von falschen
Propheten und gierigen Mitmenschen ausgesetzt sind.
Wahre Zuflucht liegt in unserem eigenen
Gedankenpalast, niemals ausserhalb, nicht in anderen Menschen,
nicht in Dingen, kein Lehrer kann das Leben für uns leben, keine
Lehre hält das Heil für uns bereit, nein, in uns ist das, was wir
suchen, nur wissen wir es am Anfang unserer Suche noch nicht,
vielleicht erfahren wir es auch nie.
Wenn wir uns in unserem Gedankenpalast einen
kleinen Tempel einrichten, mit einer Meditationshalle, einem
Garten, einer Bücherei, einer Küche und mit einem
Gemeinschaftsraum, dann können wie uns dorthin zurückziehen, wenn
der Wind einmal wieder kälter wird.
In der Halle steht eine wundervolle Skulptur vom grossen Lehrer
in der Mitte, die Wahnvorstellungen werden
geringer, das Suchen hat ein Ende.
Die lange Wanderung in den Bergen muss nicht
sein, denn wenn wir darüber nachdenken, dann kann die Lösung nur
in uns sein, kein Gott und kein Lehrer wird uns diese Arbeit
abnehmen.
Als Buddhisten üben wir uns in der Praxis des
Gleichmuts, wir gehen ohne Wollen und ohne Wünsche durch das
Leben, bleiben im Hier und im Jetzt, wir schweifen nicht ab in
die Welt des Wahns, wir streben nicht nach der Vergänglichkeit.
Ein Schüler Buddhas bleibt wie ein Fels in der
Brandung aller Turbulenzen des Lebens, er nimmt alles so an, wie
es kommt, ohne darüber zu werten, er sucht nicht mehr, schon
alleine deshalb, weil es gar nichts zu finden gibt. Das weiß man
aber erst nach einem gehörigen Stück des Weges, die Erkenntnis
muss wachsen.
Der Weg ist das Ziel!
Du bist ein Suchender. Erfreue dich an der Beherrschung deiner
Hände und Füße, deiner Worte und deiner Gedanken
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null
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