Beschreibung

vor 2 Jahren

Es gab einen Krimi, den werde ich niemals vergessen. Das
Ermittlerteam kam in eine Wohnung, deren
Besitzer gerade getötet wurde, da sagte die Frau zu dem Mann: Ich
werde mich niemals daran gewöhnen, dass hier ein Mensch seine
Wohnung verließ, der nun nicht mehr zurückkehren kann, weil er
ermordet wurde. Am Morgen hat diese Person ihr Heim
verlassen, vielleicht noch den Müll mit nach unten genommen, die
Tür abgeschlossen, hat sich überlegt, was heute bei der Heimkehr
zu tun sein wird. Dieser Mensch kam aber nicht mehr nach Hause,
er wurde aus dem Leben gerissen, ermordet, das Leben spielte ihm
andere Karten zu.


Nun, als ich diesen Dialog hörte da viel mir
auf, dass es uns allen (und daher auch mir) eines Tages genau so
gehen wird; es wird jemand kommen, unsere Haustüre aufschließen,
die Dinge betrachten, unseren Nachlass sortieren. Alles, was uns
gerade noch so wichtig war, das wird jemand anderes einfach
entsorgen.


Dann wird in "wertvoll" und "wertlos" unterschieden, die Dinge,
die "Geld wert" sind, die werden behalten, die,
die man nicht verkaufen kann, die kommen in den Müll.


Ich erinnere mich an eine Folge der von mir so sehr geschätzten
TV-Serie "The Big Bang Theory". Raj und Howard
mussten auf ihrer Uni das Büro eines verstorbenen Professors
räumen, sie teilten die Habe des Verstorbenen in "wertvoll" und
"wertlos" ein, bis sie zu einer Buchserie mit handschriftlichen
Aufzeichnungen gelangten. Sofort erhofften die Beiden, einen
unveröffentlichten, wissenschaftlichen Durchbruch entdeckt zu
haben, dem sie natürlich sofort nachgingen. Die
Enttäuschung war groß, als dann der Kollege des
Professors ihnen erklärte, dass es sich hier "nur" um das
Ernährungstagebuch des Verstorbenen handelte. Und nachdem die
Bücher sich als "wertlos" für Howard und Raj herausstellten,
wanderten sie sofort in den restlichen Müll.


Egal ob im Krimi, oder in der Fernsehserie, das Leben richtet
sich nach materiellen Werten, wenn wir diese Inkarnation
verlassen, dann kommen auch unsere
Habseligkeiten auf den Prüfstand.


Wir sollten so leben, dass jeden Tag ein solches Ermittlerteam in
unsere Wohnung kommen kann und sich dort ganz einfach
zurechtfinden wird, dass das Ausräumen unserer Dinge schnell und
problemlos erfolgen kann. Ganz einfach, weil wir nur wenig
besitzen, unser Eigentum pflegen und hegen, die
wirklich wichtigen Dinge schätzen, nicht im Überfluss
baden sollten.


Jeder Mitteleuropäer besitzt im Durchschnitt 1000
Gegenstände, von denen er/sie höchstens 5% wirklich
braucht.


Wenn ich eines Tages nicht mehr zurückkehre (oder nicht mehr
weggehen kann), dann sollen meine Dinge geordnet sein, in
Einfachheit und Ordnung ein diszipliniertes Bild
meiner Persönlichkeit abgeben, wenigstens für einige, wenige
Minuten. Nach dem großen Lehrer sowieso das erstrebenswerte
Lebensmodell.


Der Weg ist das Ziel!





Niemand ist befreit von Geburt, Altern und Tod, auch nicht
befreit von Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung


- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null





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