Beschreibung

vor 2 Jahren

Allenthalben ist zu lesen, dass wir loslassen
sollen.


Das ist vom Prinzip her eine sehr schöne Idee,
doch wie das funktionieren soll, das steht meist nicht dabei. Die
Anhänger Buddhas haben wenigstens eine Grundlage in
Meditation und Kontemplation,
können aber häufig die Gelassenheit und Ruhe aus der Meditation
dann nicht mit ins wahre Leben nehmen. Die Ereignisse des Alltags
stören die innere Ruhe schnell, der übliche Irrsinn kehrt zurück,
die guten Vorsätze sind schlagartig vergessen.


Im Hauptteil der Fälle klappt das Loslassen
überhaupt nicht, selbst trainierte Menschen fallen immer wieder
in ihre alten Verhaltensweisen zurück.


Wie also kann man loslassen, sich den Ängsten
verweigern, endlich zu sich selbst finden?


Nun, fangen wir damit an, dass ich das Loslassen
näher erkläre. Unter loslassen ist nicht gemeint, sich wie Buddha
unter einen Baum zu setzen, mit der Familie und mit Freunden (de
facto) zu brechen, um dort über einen längeren Zeitraum zu
meditieren. Buddhismus im Alltag ist das Motto dieses Blogs, hier
geht es um die allgemeine Anwendung der buddhistischen
Philosophie im normalen Leben.


Solche "normalen" Leute können nicht einfach aus dem kompletten
Leben auszusteigen, Familien und Kinder zurückzulassen, so wie
Buddha das zu seiner Zeit tat. Sein Fall war
auch komplett anders, er war ein Prinz, ein Edelmann, ihm fiel es
wahrscheinlich ungleich leichter die Familie zu verlassen, da er
diese in einem Palast wusste, gut versorgt und behütet. Für
Menschen, die eine gewöhnliche Lebensweise haben, die
Rücksichtnahme auf das Umfeld beinhaltet, die in einer
Gemeinschaft sind, Zwängen und Abläufen unterworfen sind, ist an
so einen Auszug in die Hauslosigkeit nicht
einmal zu denken (für mich heutzutage auch nicht mehr, ich habe
ebenfalls Verpflichtungen, die ich gedenke einzuhalten).


Was also macht ein "Normalverbraucher", der dem
Buddhismus zugetan ist, aber durch die
Philosophie Buddhas nicht
wirklich durchsteigt? Richtig, er/sie gibt irgendwann auf, kauft
noch eine weitere Buddhastatue im Baumarkt, und läßt es dann bei
den guten Vorsätzen bewenden. Hin und wieder liest man noch den
einen oder anderen Artikel über das Loslassen, gerne auch über
Achtsamkeit, aber das war es dann.


Generell gesagt ist das Loslassen nur eine
Entscheidung, vergleichbar etwa mit dem
Entschluss das Rauchen aufzugeben, oder abzunehmen. Eine
willentliche Handlung, mehr nicht. Ich will nicht mehr rauchen,
nicht mehr dick sein, nicht mehr anhaften, ich will loslassen, ab
jetzt glücklich leben.


Leichter gesagt, wie getan. Im zweiten Teil von "Wie man
loslässt" lesen Sie morgen, wie die Angelegenheiten dann
in der Praxis umsetzbar ist.


Der Weg ist das Ziel!





In der Meditation begegnen wir dem göttlichen Urgrund, wir kommen
der Mitte des Lebens ein Stück näher


- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560
bis 480 vor dem Jahr Null





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