005-Buddhismus im Alltag - Glücklich sterben
5 Minuten
Beschreibung
vor 3 Jahren
In einem Film habe ich folgende Geschichte
gesehen:
Ein Mann steigt in die U-Bahn, setzt sich neben
einen Jüngeren auf einen freien Platz, der genau in dem Moment
eine Nachricht auf seinem Handy empfängt. Ungläubig liest er die
Zeilen, seine Gesichtszüge entgleisen langsam, er reißt die Augen
auf, die Tränen laufen plötzlich an seinen Wangen herab.
Der gerade zugestiegene Fahrgast blickt ihn an,
er überlegt sich, ob er etwas sagen soll, dann fragt er den
Sitznachbar, was denn los sei, ob er ihm helfen könnte?
Der junge Mann blickt ihn immer noch fassungslos an, er ringt um
Worte, schließlich bringt er welche hervor. Er habe gerade eine
Nachricht von seinem Arzt erhalten, er sei
endlich krebsfrei, nach 8 Jahren der Behandlungen, der
Medikamente, der Schmerzen. Er könne es nicht fassen, die Männer
fallen sich in die Arme, jetzt ringen beide mit den Tränen, sie
setzen sich wieder. Der glückliche Mann erzählte seinem neuen
Freund, dass er jetzt das Leben in vollen Zügen genießen werde,
mit vielen Frauen ausgehen werde, andere Länder sehen will.
Jetzt wurde der Film grausam. Das Bild
wechselte, zu sehen war mit spannender Musik, wie in einem
Schacht eine Wasserleitung platzte, Bauarbeiter vor den
Wassermassen flüchteten. In der nächsten Einstellung fuhr die
U-Bahn in die Überflutung, die Bahn entgleiste, die Wagons
drehten quer, stiessen am Tunnel an, verkeilten sich.
Nun war wieder das Innere der Bahn zu sehen. In dem Moment, wo
die Bahn verkantete wurde der junge Mann gegen eine Haltestange
geschleudert, er war sofort tot.
Der zugestiegene Fahrgast fasste nach dem Puls,
aber das Leben war schon vergangen, der leblose Körper lag
einfach da, gerade hatte der junge Mann noch über seine Pläne
gesprochen, da war schon alles zu Ende.
Das Rote Kreuz kümmerte sich um die Verunglückten,
Psychologen spendeten Trost, trotzdem fiel der
Fahrgast in ein tiefes Loch, konnte alles kaum glauben.
Er ging nach Hause, erzählte alles seiner Freudin, er war
geschockt, versteckte sich, wollte niemanden treffen, alleine
sein, die Ereignisse verarbeiten.
Eine Woche später ging er wieder vor die Tür, auf direktem Weg zu
seiner Freundin, kniete sich vor sie hin und fragte sie, ob sie
ihn heiraten will. Sie willigte ein.
In einer späteren Szene erzählte das Mädchen einer Freundin, dass
dieser Unfall für sie zu einem glücklichen
Ereignis wurde, so seltsam sich das auch anhören würde.
Als der Mann nach einiger Zeit seinem Therapeuten von der
Geschichte erzählte sagte dieser, dass der junge Mann wenigstens
glücklich starb, das sei ja auch etwas wert.
Des einen Freud, des anderen
Leid! Der Weg ist das Ziel!
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