Dokumentarfilm - Realität montieren

Dokumentarfilm - Realität montieren

Was ist Dokumentarfilm? Vielleicht die Darstellung von Material, angeordnet und zusammen gestellt innerhalb eines filmischen Kontextes, das von sich behauptet, dass es die Wirklichkeit abbildet. Doch kann man überhaupt “die Wirklichkeit”...
1 Stunde 27 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Was ist Dokumentarfilm? Vielleicht die Darstellung von Material,
angeordnet und zusammen gestellt innerhalb eines filmischen
Kontextes, das von sich behauptet, dass es die Wirklichkeit
abbildet. Doch kann man überhaupt “die Wirklichkeit” abbilden?
Und was ist “die Wirklichkeit” überhaupt? Bereits mit diesem
Definitionsversuch zeigt sich, wie schwer es ist, über den
Dokumentarfilm zu reden. Wir versuchen es dennoch und nähern uns
dem Thema über seine Gestaltung nach dem Dreh, nämlich über die
filmischen Montage.


Dazu sprechen wir mit einer Expertin: Gesa Marten, Filmeditorin,
Dramaturgin sowie Professorin für Künstlerische Montage an der
Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.


Bereits während ihres geisteswissenschaftlichen Studiums in
München und Köln probiert sich Gesa in der Praxis in Form von
Videoarbeiten aus und entdeckt dabei die Filmmontage. Ihre
Begeisterung war entfacht, es folgten bereits früh erste längere
dokumentarische Arbeiten, und bis heute hat sie über 60 Kinofilme
montiert, darunter renommierte Werke wie “Was lebst Du?” von
Bettina Braun, “Vom Ordnen der Dinge” von Jürgen Brügger und Jörg
Haaßengier, “Perestroika – Umbau einer Wohnung” von Christiane
Büchner oder jüngst “Eine deutsche Partei” von Simon Brückner.
Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, darunter wurde sie
bereits zwei mal für den “Filmplus Schnitt-Preis Dokumentarfilm”
(heute Edimotion) ausgezeichnet.


Im Gespräch mit Gesa wird schnell klar: Sie kann nicht nur
montieren, sondern auch das, was sie tut, durchdringen,
analysieren, theoretisieren und auch begründen. Gar nicht so
einfach beim Thema Montage, die, wie sie selbst sagt, eigentlich
bereits “der Film” ist – und deswegen so schwer zu abstrahieren
und vermitteln ist.


Ein faszinierendes Gespräch über Filmdramaturgie, Konflikte,
Kontext, Protagonist:innen und… Karteikarten. Ein Muss für alle,
die mehr über das dokumentarische Arbeiten und das Filmemachen an
sich erfahren wollen. Unbedingt reinhören!


Timeline-Shortcuts


00:00:06 Anmoderation
00:01:22 Gesprächsstart / Was machst du als erstes, wenn du
angefragt wirst?
00:06:51 Wo will der Film hin?
00:11:37 Materialaneignung
00:16:40 Perspektive: Regie und Schneideraum. Verantwortung im
Schnitt.
00:30:52 Dramaturgie
00:50:43 Hilft die Erfahrung?
00:55:53 Vita
01:00:55 Kategorien
01:17:00 Was muss man noch mitdenken, um die große Erzählung zu
schaffen?
01:25:40 Abmoderation


Weiterführende Links


Filme, über die wir gesprochen haben:

Perestroika

Was lebst du

Eine deutsche Partei

Lucica und ihre Kinder

Vom Ordnen der Dinge

Lost in Liberia



Buchtipp: Trautmann, Magali (2017): “Show and Tell”.

Montage- und Dokutipp: Citizen Four

Filmmontage studieren an der Filmuniversität Babelsberg



Artikel


Marten, Gesa (2007): Film Editing - Dramatizing Life! In:
Schnitt - Das Filmmagazin, Heft 48, April 2007, S. 14-17.

Marten, Gesa (2009): Kleines ABC der Dokumentarfilmmontage.
In: Ottersbach, Béatrice/ Schadt, Thomas (Hrsg.):
Filmschnitt-Bekenntnisse. S. 174-182.

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