Robin Gosens - ein verfluchter Halbgott

Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Und die größte Tragödie
der Region. Während Atalanta Bergamo bis ins Viertelfinale der
Champions League stürmt, stapeln sich vor den norditalienischen
Krematorien die Särge. Knapp 17.000 Tote. Zwischen
Achtelfinaleinzug und Viertelfinal-Aus. Und die Mannschaft selbst
trug durch ihren Erfolg zur Katastrophe mit bei. In dieser vorerst
letzten Folge der 1. Staffel Fußballgötter treffe ich Robin Gosens.
Einer, der wie kein anderer den Geschmack von Siegen, Niederlagen
und saurem Apfel kennt. Einer, der den Weg auf den Olymp der
Fußballgötter zu Fuß gegangen ist. Wie geht man damit um, in der
dunkelsten Stunde der Stadt einer der letzten Hoffnungsträger der
gesamten Region zu sein? Wie geht man damit um, die Katastrophe
indirekt mit verursacht zu haben? Was macht das mit einer
Mannschaft, was macht das mit der Psyche? Zwischen Bergamo und
Mailand, zwischen Trainingszentrum und Altstadtbalkon spreche ich
mit Robin über Selbstzweifel, Depression und Heimweh. Über die
Kraft und die Last des Spiels. Über das perfekte Gefühl, über den
Hype - und über Verletzungen im richtigen Augenblick.Wir sitzen
unter dem rot glühendem Dach des San Siro, 80 Meter über dem Feld.
Sehen, wie Robin vor 70.000 Menschen von den Bayern auf den Sack
kriegt. Wir hören das Raunen Atalantas bis in die Festung der
Oberstadt. Und wir erfahren, woran die Götter selbst glauben.
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