#1 Das Lächeln des Johann Sebastian Bach und sein wohltemperiertes Klavier
Töne & Temperamente - das wohltherapierte Klavier
29 Minuten
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Beschreibung
vor 11 Monaten
Das Kaffee-Wasser kocht, das Kaffee-Wasser kocht … (Fuge eines
Orgelwerkes von J.S. Bach) Seit dem 17. Jahrhundert war in Europa
das Kaffeetrinken so sehr Mode geworden, dass sich überall
Kaffeehäuser auftaten - natürlich nur für Männer. Doch was den
Herren dort erlaubt war, wollten die Frauen daheim nicht entbehren,
auch in Leipzig nicht. Und was lag da näher, als dass Johann
Sebastian Bach das Thema ebenfalls aufgriff - er schrieb die
Kaffee-Kantate. Nein, das ist kein Witz! Johann Sebastian Bach
schrieb so ca. 300 Kantaten, wovon leider ca. 1/3 verloren gegangen
sind, doch unter den noch existierenden schrieb er viele geistliche
und eben auch einige weltliche - so auch die Kaf-fee-Kantate. Ach
ja, ich vergaß zu erwähnen: Eine Kantate ist ein lyrisches Gedicht,
das mit Instrumentalbegleitung gesungen wird. Aber der Reihe nach
und zurück zu Bach … Lacht er oder lacht er nicht? Das ist eine
berechtigte Frage … Er lacht nicht - zumindest auf Bildern ...!
Doch Bachs große Kunst und die würdevollen Bilder von ihm machen
neugierig, … neugierig auf das, was hinter dem Bild steckt. Man
muss sich also nur auf die Suche machen, um hinter all dieser
imponie-renden Größe das Menschliche zu finden. Und tatsächlich,
zwischen den Zeilen, in Tagebüchern, Brie-fen und scheinbaren
Notizen blitzt es immer wieder hervor. Dort kann man ihn deutlich
erkennen, den Vater von vielen Kindern, der ihnen nach dem
Gottesdienst in der Kirche Geschichten erzählt und kleine
Musikstücke für sie erfindet. Den Lehrer, der höchstpersönlich
seinen begabten Nachwuchs unterrichtet. Den hochfürstlichen
Kapellmeister, der seiner Ehefrau Anna Magdalena zur Hochzeit ein
Buch mit leeren Seiten schenkt, um diese später mit Liebesliedern
und einem bunten Strauß fröhlicher Tänze zu füllen. Und den
Leipziger Thomaskantor, der inmitten von Kindergeschrei ernste
Kirchenmusik schreiben muss. Daher vermutlich auch ein weiteres
Lied aus der Kaffee-Kantate: „Hat man nicht mit seinen Kindern
hunderttausend, hunderttausend Hudelei?“ Hören Sie mehr - auch zum
Wohltemperierten Klavier und Bach als Dandy - im Podcast ... Mit
wohltemperierten Grüßen … Johann Sebastian Bach Choralvorspiel BWV
599 „Nun komm`, der Heiden Heiland“ Arrangiert von Ferruccio Busoni
Gespielt von Andreas Lucewicz, Klavier (Live-Konzert-Aufnahme)
Orgelwerkes von J.S. Bach) Seit dem 17. Jahrhundert war in Europa
das Kaffeetrinken so sehr Mode geworden, dass sich überall
Kaffeehäuser auftaten - natürlich nur für Männer. Doch was den
Herren dort erlaubt war, wollten die Frauen daheim nicht entbehren,
auch in Leipzig nicht. Und was lag da näher, als dass Johann
Sebastian Bach das Thema ebenfalls aufgriff - er schrieb die
Kaffee-Kantate. Nein, das ist kein Witz! Johann Sebastian Bach
schrieb so ca. 300 Kantaten, wovon leider ca. 1/3 verloren gegangen
sind, doch unter den noch existierenden schrieb er viele geistliche
und eben auch einige weltliche - so auch die Kaf-fee-Kantate. Ach
ja, ich vergaß zu erwähnen: Eine Kantate ist ein lyrisches Gedicht,
das mit Instrumentalbegleitung gesungen wird. Aber der Reihe nach
und zurück zu Bach … Lacht er oder lacht er nicht? Das ist eine
berechtigte Frage … Er lacht nicht - zumindest auf Bildern ...!
Doch Bachs große Kunst und die würdevollen Bilder von ihm machen
neugierig, … neugierig auf das, was hinter dem Bild steckt. Man
muss sich also nur auf die Suche machen, um hinter all dieser
imponie-renden Größe das Menschliche zu finden. Und tatsächlich,
zwischen den Zeilen, in Tagebüchern, Brie-fen und scheinbaren
Notizen blitzt es immer wieder hervor. Dort kann man ihn deutlich
erkennen, den Vater von vielen Kindern, der ihnen nach dem
Gottesdienst in der Kirche Geschichten erzählt und kleine
Musikstücke für sie erfindet. Den Lehrer, der höchstpersönlich
seinen begabten Nachwuchs unterrichtet. Den hochfürstlichen
Kapellmeister, der seiner Ehefrau Anna Magdalena zur Hochzeit ein
Buch mit leeren Seiten schenkt, um diese später mit Liebesliedern
und einem bunten Strauß fröhlicher Tänze zu füllen. Und den
Leipziger Thomaskantor, der inmitten von Kindergeschrei ernste
Kirchenmusik schreiben muss. Daher vermutlich auch ein weiteres
Lied aus der Kaffee-Kantate: „Hat man nicht mit seinen Kindern
hunderttausend, hunderttausend Hudelei?“ Hören Sie mehr - auch zum
Wohltemperierten Klavier und Bach als Dandy - im Podcast ... Mit
wohltemperierten Grüßen … Johann Sebastian Bach Choralvorspiel BWV
599 „Nun komm`, der Heiden Heiland“ Arrangiert von Ferruccio Busoni
Gespielt von Andreas Lucewicz, Klavier (Live-Konzert-Aufnahme)
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