Selbst barrierefrei werden Lk 3,1-6
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Unter Barrierefreiheit versteht man eine Gestaltung aller
Lebensbereiche, so dass diese auch für Menschen mit
Einschränkungen zugänglich sind. Baulich bedeutet das zum
Beispiel, dass zusätzlich zur Treppe eine Rampe, beim Bürgersteig
eine Absenkung, bei Zugängen automatisch öffnende Türen
vorgesehen sind.
Daran musste ich bei dem Ruf des Propheten Jesaja denken, den
Johannes der Täufer zitiert. Er ist die „Stimme in der Wüste“,
die eine Barrierefreiheit für Gott fordert: „Jede Schlucht soll
aufgefüllt und jeder Berg und Hügel abgetragen werden. Was krumm
ist, soll gerade, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden.“
Johannes der Täufer fordert Barrierefreiheit. Allerdings nicht
für uns zu Gott, sondern für Gott zu uns. Der Täufer ruft zu
einer Umkehr auf, deren Ziel unsere adventliche Erreichbarkeit
für Gott ist.
Im Englischen wird „Barrierefreiheit“ mit „accessibility“, also
„Zugänglichkeit“ übersetzt. Ich denke dieser Tage viel über die
Hindernisse nach, die zu beseitigen sind, damit ich für Gott
zugänglich werde. Dabei fallen mir zuerst vor allem die um mich
herum ein: in der Gesellschaft und in der Kirche, in meiner
Gemeinschaft, bei meinen Nächsten und in den Verhältnissen um
mich herum.
Aber gerade um die geht es hier nicht – oder nur sekundär. Denn
die fremdverschuldeten Hindernisse können zwar wirklich
schmerzlich und skandalös sein. Aber es ist sinnlos, mich an dem
abzuarbeiten, was andere ändern müssten, damit ich die Nähe
Gottes erfahre.
Nein, es geht um mein Leben, um meine Gewohnheiten und Absichten;
es geht um meine accessibility, meine Zugänglichkeit für Gott,
für das, was von ihm kommt und spricht und was mich zu ihm führt.
Ich glaube, es hat damit zu tun, was und wie ich liebe. Daran
erinnert mich die wunderbare Bitte des hl. Paulus in der heutigen
zweiten Lesung: „Ich bete darum“, schreibt er der Gemeinde in
Philippi, „dass eure Liebe immer noch reicher an Einsicht und
jedem Verständnis wird, damit ihr beurteilen könnt, worauf es
ankommt“ (Phil 1,9-10a). Und genau darum bete ich auch.
Fra' Georg Lengerke
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