Ehe und Zölibat 1 Kor 7,32-35
2 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Der Zölibat ärgert, wo er für eine leibfeindliche
Disziplinarmaßnahme gehalten und lieblos verwirklicht wird. Der
Zölibat tröstet, wo er eine Liebesgeschichte mit Gott ist und so
verfügbar für die Menschen macht.
Die Ehe ärgert, wo sie beansprucht, exklusiv und lebenslänglich
zu sein, oder wo sie lieblos gelebt wird. Die Ehe tröstet, wo
zwei miteinander ein Zuhause werden für viele und ein Zeugnis für
die Sorge Gottes geben.
Paulus beschreibt das Ideal der Zölibatären, die um Gottes Willen
„ungeteilt“ für Gott da sein können. Und er benennt den Konflikt
der Eheleute, wo sie „geteilt“ sind zwischen Dasein für Gott und
Dasein für den Nächsten.
Es gibt aber auch das Ideal der Eheleute und den Konflikt der
Zölibatären: das Ideal, dass einer ungeteilt mit Gott für den
geliebten Anderen da ist; und den Konflikt, dass einer scheinbar
ungeteilt für Gott und in Wirklichkeit nur für sich selbst lebt.
Wo Eheleute und Zölibatäre ihrer Berufung gemäß leben, haben sie
einander (und allen, die irgendwo zwischen den Stühlen stehen)
Wichtiges zu sagen: Was die Priorität der einen ist, soll die
Konsequenz der anderen sein.
Die Zölibatären sollen „ungeteilt“ zuerst mit den Menschen für
Gott und dann mit Gott für die Menschen da sein. Die Eheleute
sollen „ungeteilt“ zuerst mit Gott für die Menschen und dann mit
den Menschen für Gott da sein.
Neulich bei verheirateten Freunden: Sie haben fünf Söhne zwischen
21 und 13. Mittlerweile arbeitet auch sie wieder. Es gibt keine
Hilfe im Haus. Das Haus ist die Sache aller und ein Ort für
viele.
Mit einer solchen ungeteilte Hingabe wie die der beiden mit Gott
aneinander und miteinander für ihre Kinder und für Leute wie mich
– so möchte ich für Gott und mit Gott für die anderen da sein.
Fra' Georg Lengerke
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