Warum verfolgst Du mich? Apg 22, 1a.3-16 (Wdh)

Warum verfolgst Du mich? Apg 22, 1a.3-16 (Wdh)

2 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Liebe Freunde,


heute mit etwas Verspätung einige Gedanken zum Fest der Bekehrung
des hl. Paulus.


Auf dem Weg nach Damaskus, wo Saulus (später Paulus) die
Christengemeinde vernichten will, stürzt er, vom Licht
überwältigt, zu Boden und hört eine Stimme sagen: „Ich bin Jesus,
den du verfolgst“ (Apg 22,8 und 9,5). Jesus spricht hier von der
verfolgten Kirche, und er spricht von sich. Es gibt zwei Weisen,
wie Menschen „Träger“ der Gegenwart Christi werden.


Das sind zum einen die, mit denen sich Christus identifiziert:
nämlich jeder einzelne Mensch. „Denn der Sohn Gottes“, sagt das
Zweite Vatikanische Konzil, „hat sich in seiner Menschwerdung
gewissermaßen mit jedem Menschen vereinigt“ (GS 22,2) Das gilt
besonders von den Armen und Kranken und den „geringsten Brüdern
und Schwestern“ (Mt 25,40). Was wir ihnen tun, haben wir IHM
getan. Und es gilt auch den von Gott „Gesonderten“, den Sündern,
an deren Stelle er tritt. Zu ihnen gehören auch wir.


Zum anderen sind die „Träger“ seiner Gegenwart jene, die sich mit
Christus identifizieren. Das sind jene , die sich als Antwort auf
sein Kommen nun ihrerseits mit ihm verbinden, weil sie in Glaube,
Taufe und Bekenntnis, „in Gedanken, Worten und Werken“ seine
Stelle einnehmen. Von ihnen sagt Jesus: „Wer euch hört, hört
mich“ (Lk 10,16), und „Wo ich bin, da wird auch mein Diener sein
(Joh 12,26). Von ihnen spricht Jesus, wenn er den Paulus fragt:
„Warum verfolgst du mich?“


Wir sind schon die, mit denen sich Jesus identifiziert hat und an
deren Stelle er tritt. Im Glauben und in der Liebe werden wir
immer mehr die, die sich mit Jesus identifizieren und die an
seine Stelle treten, um mit ihm zu leben, zu lieben und zu
leiden.


Wollen wir das?


Fra' Georg Lengerke

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