Bei Dir zuhause bleiben Joh 1,35-42

Bei Dir zuhause bleiben Joh 1,35-42

2 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

„Wo bleibst Du?“ frage ich einen, der säumig ist, obwohl es Zeit
ist zu gehen.


„Wo bleibst Du?“ frage ich den, der übrigbleibt, weil an ihn
nicht gedacht wurde.


„Wo bleibst Du?“, fragen die beiden Männer Jesus wörtlich
übersetzt im heutigen Evangelium (Joh 1,38).


Uns wird derzeit oft gesagt, wir sollten zuhause bleiben. Aber wo
ist eigentlich mein Zuhause? Zuhause ist, wo ich bleiben kann.
Aber vielen fällt das Bleiben schwer. Denn unser Zuhause ist
nicht nur unsere Bleibe. Es ist auch der Ort, von wo ich
aufbreche und zu dem ich heimkomme.


„Wo bleibst Du?“, fragen die Jünger. Das ist keine Frage an den
Nachzügler und keine Frage an den Übriggeblieben. „Wir suchen
Dich“, wollen sie sagen, „wo lässt Du Dich finden? Wo können wir
bei Dir sein?“


„Kommt und seht!“, antwortet Jesus den beiden. Und der Evangelist
sagt, sie gingen, sie sahen und sie blieben.


Das ist nicht nur ein Tages- sondern ein Lebensprogramm: zu und
mit Jesus gehen (weil er der Weg ist), Jesus und mit ihm die
Wirklichkeit sehen (weil er die Wahrheitist), bei Jesus und mit
Jesus bleiben(weil er das Leben ist, Joh 14,6).


Heute kommt es auf das Bleiben an. Darauf, dass ich bei ihm
bleibe. Auch wenn mir zuhause die Decke auf den Kopf fällt.
Darauf, dass ich auf ihn höre wie Samuel in der Nacht. Darauf,
dass ich mit ihm verbunden bleibe, im Leib und im Geist, im Ruhen
und Tun. Heute kommt es darauf an, dass ich zuhause bei ihm
bleibe, damit ich bei ihm zuhause bleibe, auch wenn ich wieder
aufbreche und weitergehe.


„Bleiben Sie zuhause“, wird mir gesagt. So mag das gehen: indem
ich zuhause bei Ihm und bei Ihm zuhause bleibe – daheim und wohin
immer Er mit mir geht.


Fra' Georg Lengerke

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