Wo die Weisheit wohnt Sir 24, 1–2.8–12

Wo die Weisheit wohnt Sir 24, 1–2.8–12

2 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

Weisheit ist eine „Dreh- und Angel-Eigenschaft“ für ein gutes
Leben. Deshalb wird sie unter die „Kardinaltugenden“ (von lat.
cardo– Türangel) gezählt. Sie bezeichnet die Fähigkeit, zu
erkennen, was etwas ist und bedeutet, zu unterscheiden, worauf es
ankommt, und zu handeln, wie es dieser Erkenntnis und
Unterscheidung entspricht.


In der Weisheitsliteratur des Alten Testaments jedoch ist die
Weisheit nicht bloß eine Fähigkeit, die der Mensch erwerben soll.
Sie wird vielmehr als eine Person beschrieben, die von Gott kommt
und dem Menschen begegnen, von ihm aufgenommen werden und bei ihm
wohnen will.


Die Weisheit Gottes (so heißt es in den ausgelassenen Versen der
Lesung aus Jesus Sirach 24,3-7) will zu allen Völkern kommen.
Doch in Jerusalem kommt sie zur Ruhe, wird mächtig und schlägt
Wurzeln.


Für die ersten Christen gehören Weisheit und Offenbarung zusammen
(Eph 1,17). Für sie ist Weisheit keine autonome
Erkenntnisfähigkeit. Sie wird vielmehr offenbart und kommt auf
den Menschen von außen zu. Nicht nur geistig, theoretisch oder
abstrakt. Sondern leiblich, praktisch und konkret – als eine
Person.


Paulus betet für die Epheser um den „Geist der Weisheit und der
Offenbarung“. Wozu? Damit wir die Hoffnung, den Reichtum und die
Macht erkennen, die von Jesus Christus kommen, der die offenbarte
Weisheit Gottes für die Menschen ist (1 Kor 1,24).


Du Weisheit Gottes,
weise ist,
wer mit Dir Umgang hat,
wer nach Dir fragt,
wer zu schweigen und auf Dich zu hören weiß,
wer mit Dir und von Dir reden lernt,
wer sein Leben von Dir
bewohnen und bewegen,
erhellen und ermächtigen lässt.
„Ich steh‘ an Deiner Krippe hier…“
Amen.


Fra' Georg Lengerke

Weitere Episoden

Jahresanfänger
4 Minuten
vor 19 Stunden
Wir sind einander anvertraut
4 Minuten
vor 3 Tagen

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: