Was wir nicht teilen können Mt 25,1-13
2 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
„Wenn’s mal wieder länger dauert…“ warb man in den 90er Jahren
für einen Schokoriegel, „schnapp‘ dir ‘n Snickers.“ Auch im
Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen dauert‘s
länger. Als der Bräutigam in der Nacht verspätet kommt, haben die
einen Öl, die anderen nicht. Auf die Bitte der Letzteren, ihnen
von ihrem Öl abzugeben, sagen die Gefragten, es reiche dann weder
für die einen noch für die anderen.
Der Snack ist ein Zeitvertreib für die verlängerte Pause. Das Öl
jedoch ist notwendig für die entscheidende Begegnung mit dem
Bräutigam. Dann muss es da sein. Es kann nicht geteilt werden,
und zum Besorgen ist es zu spät.
Was bedeutet dieses Öl, für das die einen gesorgt und das die
anderen vergessen hatten? Im Gleichnis geht es um die Begegnung
mit Gott, der zu den Menschen kommt, damit die Menschen zu ihm
kommen. Der Mensch weiß nicht, wann. Aber er kann und soll bereit
sein.
Es gibt verschiedene Deutungen für das Öl: es ist die Freude an
Gott und seiner Güte; oder das Öl ist die Bereitschaft
aufzubrechen, um für immer bei ihm zu sein; oder das Öl ist die
tätige Liebe, die zur Lampe des Glaubens dazu kommen muss, damit
der Glaube ausstrahlt und einleuchtend wird. Jedenfalls ist das
Öl das, was Licht schenkt und die Jungfrauen sehend und sichtbar
macht.
Egal, ob es länger dauert oder kürzer, dass wir gerufen werden,
um ganz bei Gott zu sein. – Jetzt ist die Zeit, dass wir uns um
den richtigen Vorrat sorgen: die Freude, die Bereitschaft zum
Aufbruch und die tätige Liebe. Damit wir nicht eines Tages als
unwillige Fremde vor einem Fremden, sondern als Freunde vor einem
Freund stehen und nichts mehr wünschen, als ganz bei ihm zu sein.
Fra' Georg Lengerke
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