190628 BDZ 12. Woche i.Jkr. Fr Festes Herz Jesu Lk 15,3-7

190628 BDZ 12. Woche i.Jkr. Fr Festes Herz Jesu Lk 15,3-7

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Täglich werden uns erschütternde Bilder des Leids gezeigt. Aber
wovon sollen wir uns erschüttern lassen? Wir sollen uns erschüttern
lassen von dem, was wir ändern können oder was uns ändern soll
(vgl. BDZ vom 8.6.19). Wo beides nicht möglich ist, bleibt die
Erschütterung folgenlos. Und die folgenlose Erschütterung ist
gefährlich. Sie stumpft uns ab. Gaffer an Unglücksstellen suchen
die Erschütterung um ihrer selbst willen – bis sie unerschütterbar
werden. Barmherzigkeit ist nicht Weichherzigkeit. Wer einfach nur
ein weiches Herz hat, ist allen möglichen Manipulationen
ausgeliefert. Er ist hin und hergerissen, dauernd wund, an allem
interessiert, für alles zuständig und an allem verzweifelnd. Ein
solches weiches Herz blutet aus oder wird zum harten Herz.
Weichherzigkeit und Hartherzigkeit sind Nachbarinnen. Ein Herz, das
bei den Armen ist, das barmherzig ist, das zur Liebe, zur Tat, zum
Mitleiden entschieden ist, ein Herz, das vertraut, dass Gott auch
in unseren Untergängen treu ist, darf weder weich noch hart,
sondern muss fest sein, entschieden, ausgerichtet, offen für das
Gute und dem Bösen verschlossen. So offenbart sich Gott im
„Heiligsten Herzen Jesu“, das sich zu den Verlorenen im doppelten
Sinn „aufmacht“: empfänglich und auf den Weg. Es ist von uns
verwundet und doch unerschütterlich für uns entschieden. „Bilde
unser Herz nach Deinen Herzen“, heißt es in einer
Herz-Jesu-Litanei, und ein neues Lied bittet: „Gib uns ein festes
Herz. Mach es fest in Dir.“ Amen. Fra' Georg Lengerke

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