190623 BDZ 12. Woche i.Jkr. So Leben verlieren und gewinnen Lk 9,18–24

190623 BDZ 12. Woche i.Jkr. So Leben verlieren und gewinnen Lk 9,18–24

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Je länger ich mich mit dem Evangelium beschäftigte, umso kostbarer
wird es mir und umso klarer werden mir die schrecklichen
Missverständnisse, die es provozieren kann. So heute: Der
Menschensohn „muss leiden“, als wäre von Gott so festgelegt. Wir
sollen uns „verleugnen“, als sollten wir nicht wir selbst sein. Wir
sollen unser Leben verlieren um seinetwillen, als wäre das irdische
Leben nichts wert. Je besser wir Jesus Christus und uns selbst
kennen, umso besser werden wir verstehen, was gemeint ist und was
nicht. Jesus muss nicht sterben, weil Gott das will, sondern weil
die Menschen es wollen. Die Liebe Gottes aber muss das aushalten,
denn sie will auch aus diesem Allerschrecklichsten das Wunder der
Weltenrettung wirken. Wir sollen nicht verleugnen, was wir sind,
sondern was wir in dauernder Selbstreflexion zu sein meinen. Wer
wir sind, erfahren wir in der Begegnung mit einem anderen Du. Aber
um selbstvergessen beim Anderen zu sein, müssen wir uns auf ihn
verlassen. Wer sich so auf das Du Gottes (in jedem Antlitz)
verlässt, der entdeckt, wer er von Gott her ist. Erst wenn wir
unsere Bilder von uns selbst verleugnen, werden wir uns selbst und
einander im Angesicht Gottes finden. Wer jedoch für die Liebe
Gottes zu den Menschen lebt, für den ist nicht mehr das Leben,
sondern das, wofür er lebt das höchste Gut. Wer weiß, wofür sich zu
leben und zu sterben lohnt, dem wird sein Leben erst recht kostbar.
Aber „wem nichts mehr wert ist als sein Leben, dem ist sein Leben
nichts mehr wert.“ (Jörg Splett) Fra' Georg Lengerke

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