190611 BDZ 10. Woche i.Jkr. Dienstag Salz und Licht sein Mt 5,13-16

190611 BDZ 10. Woche i.Jkr. Dienstag Salz und Licht sein Mt 5,13-16

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Nach der Ouvertüre der Seligpreisungen beginnt die Bergpredigt
nicht mit dem, was die Jünger tun sollen, sondern mit dem, was sie
sind: „Salz der Erde“ und „Licht der Welt“ (Mt 5,13.14). Man könnte
denken, der Kirche müsste der Hochmut vergangen sein, zu dem diese
Sätze verleiten könnten. Aber der Hochmut hat sich nur verlagert:
Wir wollen noch immer unter den Mächtigen mitspielen. Wir sind das
größte Sozialunternehmen unseres Landes. Ohne uns funktioniert der
Sozialstaat nicht. Also müssen wir vor allem funktionieren, wenn
wir staatstragend „relevant“ bleiben wollen. Aber „Salz der Erde“
und „Licht der Welt“ sind nicht dazu da, die Erde zu einem besseren
Ort zu machen. Sie dienen dazu, dass die Menschen Gott in der Welt
erkennen und an der Welt Gottes Geschmack finden. Als im Winter
2010/11 das Streusalz knapp wurde, fingen die Leute an, Speisesalz
auf die Einfahrten zu streuen. Ich fand das prophetisch. So steht
es um uns: Von innen und außen wird das missbrauchte Salz zertreten
und das Licht verleugnet, das wir von Gott für die Welt sind. Unser
Hochmut besteht noch immer darin, dass wir selber leuchten und
schmecken und gepriesen werden wollen. Aber erst, wenn wir wieder
dazu da sind, dass Menschen Gott in der Welt erkennen und an seiner
Welt Geschmack finden,– erst dann werden sie „unsere Werke sehen
und den Vater im Himmel preisen“ (Mt 5,16). Das ist die scheinbar
unscheinbare Relevanz, die wir den Menschen schulden. Fra' Georg
Lengerke

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