190509 BDZ 3. Osterwoche Donnerstag Gezogen werden Joh 6,44-51
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vor 5 Jahren
„Niemand kann zu mir kommen“, sagt Jesus, „wenn nicht der Vater,
der mich gesandt hat, ihn zieht.“ (Joh 6,43) Vor der Revision der
Einheitsübersetzung stand da führt statt zieht. Vielleicht weil
ziehen zu sehr nach zerren und nach Einschränkung unserer
Entscheidungsfreiheit klingt. Diese Frage hat schon den heiligen
Augustinus beschäftigt. Aber, so sagt er, wir können nicht gegen
unseren Willen glauben. Wir werden nicht gezerrt, sondern
angezogen; weniger gedrängt als verlockt. Das Ziehen Gottes ist
seine Antwort auf unser Verlangen nach ihm. Es hat mit seiner
Anziehungskraft, seiner Attraktivität zu tun. Zweimal ist im
Johannesevangelium vom Ziehen Gottes die Rede: einmal an der
Stelle, die heute gelesen wird: die kommen zu Christus, die vom
Vater gezogen werden. Und dann kurz vor seinem Leiden als Jesus
sagt: „Wenn ich über die Erde erhöht bin, werde ich alle zu mir
ziehen.“ (Joh 12,32) Der Vater zieht uns zum Sohn, und der erhöhte
Christus zieht uns dort an sich, wo seine Liebe der Schuld der Welt
standhält und den Tod besiegt. Es gibt ja viele Dynamiken und
Kräfte, die uns ziehen (oder an uns zerren). Und nicht alle kommen
von Gott. Also kommt es erstens darauf an, dass wir unterscheiden
und entscheiden, von welcher Kraft wir uns ziehen lassen wollen.
Und zweitens darauf, dass wir Gott bitten, uns zu ziehen: „Fühlst
du dich nicht von Gott gezogen“, rät der hl. Augustinus, „dann
bete, damit du gezogen werdest!“
der mich gesandt hat, ihn zieht.“ (Joh 6,43) Vor der Revision der
Einheitsübersetzung stand da führt statt zieht. Vielleicht weil
ziehen zu sehr nach zerren und nach Einschränkung unserer
Entscheidungsfreiheit klingt. Diese Frage hat schon den heiligen
Augustinus beschäftigt. Aber, so sagt er, wir können nicht gegen
unseren Willen glauben. Wir werden nicht gezerrt, sondern
angezogen; weniger gedrängt als verlockt. Das Ziehen Gottes ist
seine Antwort auf unser Verlangen nach ihm. Es hat mit seiner
Anziehungskraft, seiner Attraktivität zu tun. Zweimal ist im
Johannesevangelium vom Ziehen Gottes die Rede: einmal an der
Stelle, die heute gelesen wird: die kommen zu Christus, die vom
Vater gezogen werden. Und dann kurz vor seinem Leiden als Jesus
sagt: „Wenn ich über die Erde erhöht bin, werde ich alle zu mir
ziehen.“ (Joh 12,32) Der Vater zieht uns zum Sohn, und der erhöhte
Christus zieht uns dort an sich, wo seine Liebe der Schuld der Welt
standhält und den Tod besiegt. Es gibt ja viele Dynamiken und
Kräfte, die uns ziehen (oder an uns zerren). Und nicht alle kommen
von Gott. Also kommt es erstens darauf an, dass wir unterscheiden
und entscheiden, von welcher Kraft wir uns ziehen lassen wollen.
Und zweitens darauf, dass wir Gott bitten, uns zu ziehen: „Fühlst
du dich nicht von Gott gezogen“, rät der hl. Augustinus, „dann
bete, damit du gezogen werdest!“
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