190507 BDZ 3. Osterwoche Dienstag Gabe oder Geber Joh 6,30-35

190507 BDZ 3. Osterwoche Dienstag Gabe oder Geber Joh 6,30-35

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Woran erkennen wir, ob wir einen Menschen wirklich lieben? Indem
wir uns fragen, ob es uns mehr um das geht, was er uns gibt, oder
um den Anderen selbst. Die Nähe des Anderen, sein Ohr und sein
Leib, sein Verständnis und sein Witz, seine Urteilskraft und seine
Dienstbereitschaft – alles das sind große und wichtige Gaben. Aber
sie können sich ändern oder ausfallen. Was bleibt dann? Wenn es mir
mehr um die Gaben als um den Geber geht, dann liebe ich in
Wirklichkeit gar nicht den Anderen, sondern nur das, was ich von
ihm habe. So geht es vielen. Und so geht es Jesus mit den Menschen:
Es geht Euch nicht um die Zeichen und was sie bezeichnen, sondern
um das Brot und die Wunder – so die Quintessenz des gestrigen
Evangeliums (Joh 6,22-29). Als Jesus von dem Brot vom Himmel
spricht, das den Hunger und Durst nach Leben, Sinn, Vollendung
stillt, da bitten ihn die Menschen: „Gib uns immer dieses Brot!“ –
„Ich bin das Brot des Lebens.“ antwortet der Herr, der Geber und
Gabe zugleich ist. Wir dürfen das, was von Gott kommt, nicht von
Gott trennen. Wir dürfen die Gaben nicht vom Geber und die Zeichen
nicht vom Bezeichneten trennen: das „Brot vom Himmel“, Wort und
Gebot, selbst mein Nächster – alles das sind Gaben Christi, die
nicht ohne ihn zu haben sind. „Gib uns in allem Dich selbst“, so
dürfen wir beten, „und schenke uns, dass es uns miteinander um Dich
geht – und mit Dir um die, die Du mit uns lieben willst.“ Fra'
Georg Lengerke

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