190412 BDZ 5. Fastenwoche Fr Wenn schon, denn schon Joh 10,31-42

190412 BDZ 5. Fastenwoche Fr Wenn schon, denn schon Joh 10,31-42

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Jesus entgeht mehrmals nur knapp der Steinigung. Aber „seine Stunde
ist noch nicht gekommen“ (Joh 8,20). Der große Zusammenstoß wird
sich erst am Paschafest in Jerusalem ereignen. Jesus wird
Gotteslästerung vorgeworfen, da er sich in den Augen seiner
Ankläger „zu Gott macht“. Er widerspricht mit Verweis auf seine
Werke (die die Werke Gottes sind) und mit einem Schriftzitat, in
dem der Psalm Gott sagen lässt: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter.“
(Ps 82,6) Die Exegeten streiten darüber, ob hier 1. himmlische
Mächte gemeint sind, die von Gott entthront werden, oder 2.
Menschen, die als Götter angesprochen werden, also „Gottessöhne“ im
übertragenen Sinne sind. Jesus versteht es im zweiten Sinn und
verwendet das rabbinische Argument vom Kleineren zum Größeren (a
minori ad maius): Wenn Gott schon von den Hörern des Wortes Gottes
sagt, dass sie Gottes Söhne sind, wie könnt Ihr dann dem Gesandten
Gottes (der offensichtlich Gottes Werke tut) ein solches Attribut
absprechen? Wir sollten uns das Argument auch umgekehrt vom
Größeren zum Kleineren (a maiore ad minus) zueigen machen, wenn es
um die Würde des Menschen geht. Gott der Sohn wird selbst ein
Mensch, damit der Mensch seine und seines Nächsten göttliche Würde
wiederentdeckt. Die Sohnschaft Jesu Christi verteidigen heißt
zugleich, die göttliche Würde des Menschen zu verteidigen –
besonders der Kleinsten. Fra' Georg Lengerke

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