190324 BetDenkzettel 3 Fastensonntag C Frohe Drohbotschaft Lk13,1-9

190324 BetDenkzettel 3 Fastensonntag C Frohe Drohbotschaft Lk13,1-9

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Die innerkirchliche Forderung, das Evangelium müsse als
„Frohbotschaft statt Drohbotschaft“ verkündet werden, hat recht, wo
das Evangelium gebraucht wird, um Menschen Angst zu machen und sie
zu manipulieren. Unrecht hat sie, wenn damit gesagt werden soll,
dass es im Evangelium keine Drohungen gäbe oder dass man die
vorhandenen lieber nicht mehr zur Kenntnis nehmen solle. Je
nachdem, worum es einem geht, kann das Evangelium einfach eine
frohe Botschaft sein oder eine bedrohliche frohe Botschaft. Für
alle Menschen, deren liebgewordenes falsches Leben vom Evangelium
in Frage gestellt wird, scheint die frohe Botschaft Jesu Christi
zunächst eine Drohbotschaft zu sein: für Herodes, für die ersten
Jünger, für die römischen Gottkaiser, für die Zöllner und Sünder
von damals bis heute … und manchmal auch für mich. In der Reaktion
auf die Nachricht der Tötung der Galiläer durch Pilatus macht Jesus
deutlich, dass die Sünde, das Getrenntsein von der Liebe Gottes,
wirklich das Leben zerstört. Aber die vermeintlich größere Sünde
der Anderen darf uns nicht dahin bringen, dass wir uns unserer
eigenen prekären Lage nicht mehr bewusst sind: „Wenn ihr Euch nicht
bekehrt, werdet ihr genauso umkommen.“ (Lk 13,3.5) Nicht diese
Botschaft bedroht uns. Wir bedrohen uns selbst. Jesus verheißt uns
das Gute schlechthin. Dazu stellt er unser liebgewordenes Böses
infrage und warnt uns vor dem, was uns verschuldetermaßen droht.
Uns mag das lästig sein. Aber es ist eine sehr, sehr frohe
Botschaft.

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