Die große Flut in Hamburg
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vor 1 Jahr
Nach mehreren Deichbrüchen rollte in der Nacht vom 16. auf den
17. Februar 1962 die schlimmste Sturmflut in der Geschichte
Hamburgs durch die Hansestadt und überschwemmte etwa 15 % des
Stadtgebietes. 315 Menschen starben, zahlreiche Häuser und
Wohnungen wurden zerstört oder schwer beschädigt. 20 000 Menschen
mussten in Notunterkünften untergebracht werden. Der damalige
Innensenator von Hamburg und spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt
nutzte seine guten Kontakte und bat verschiedene militärische
Oberbefehlshaber aus ganz Europa persönlich um unbürokratische
Hilfe und schnelle Unterstützung.
In einem der wasserumfluteten Häuser harrte ein junges Ehepaar
aus. Die junge Frau war hochschwanger. Später berichtete sie:
»Ich schickte Stoßgebete zum Himmel. … Gottvertrauen muss man
doch haben.« Sie wurden gerettet. Acht Tage nach der Flut, am 25.
Februar, wurde ihre Tochter Gabriele (»Gott ist meine Stärke«, in
Anlehnung an den Namen des Erzengels Gabriel) geboren.
Allein die Hubschrauberbesatzungen retteten am ersten Tag über
400 Menschen und wurden bald die »rettenden Engel« genannt. Bis
zu 25 000 Helfer (u. a. aus Belgien, den Niederlanden, Dänemark,
Großbritannien und den USA) fanden sich vor Ort ein. Die
Solidarität war riesengroß. In einem Interview mit dem NDR gab
Schmidt 1982 zu Protokoll: »Ich habe seither niemals wieder ein
solch tiefes Gefühl der Gemeinschaft gehabt!«
Gott bestellt den Sturm, Gott hört das Schreien und Beten der
Menschen, Gott führt die Menschen aus dem Sturm heraus, Gott
verwandelt den Sturm in Stille. Vielleicht schickt Gott auch
heute noch manchen Sturm, damit wir genau das (neu) erfahren.
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Audioaufnahmen: Radio Segenswelle
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