Zucker, Brot und Wein
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Beschreibung
vor 11 Monaten
Zucker ist heute in jeder Extrawurst drinnen, als billiger
Geschmacksverstärker. Doch in der frühen Neuzeit und auch noch
lange danach war er ein kostbares Gut, das sich nur die Reichen
leisten konnten. Die allerdings feierten regelrechte Zuckerorgien
mit Zuckerskulpturen, die sie bei ihren Festen aufstellten. Auch
beim Gebäck schied sich die Welt in Reich und Arm – in der Stadt
stellten die Bäcker das helle Weizengebäck her, die sogenannte
Kaisersemmel, und draußen am Land entstand das billige
Roggenbrot, das dann für die ärmeren Schichten in die Stadt
gebracht wurde. Wein war weit davon entfernt, das heutige
Genussgetränk zu sein. Er hatte im Mittelalter nur halb so viel
Alkoholgehalt wie heute und war das Standardgetränk und auch zum
Kochen, wegen der schlechten Wasserqualität. Der Weinviertler
Wein kostete im 17. Jahrhundert in Wien nur ein Fünftel dessen,
was man für einen Klosterneuburger oder Badener Wein zahlte –
dort wurden Europas teuerste Weine hergestellt.
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