Die Hexe aus Baliho
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vor 2 Jahren
Die Hexe aus Baliho
Als ich mit nichts als der Laute am Arm
mit siebzehn Jahrn aus
dem Bornland kam,
da war’s mir egal, wo ich Unterschlupf fand.
Hesinde sei Dank. Der Künstler ist arm.
So kam ich herum, bespielte die Welt.
Das Herz eines Barden, das schlägt nicht für Geld.
Doch für Geschichten, Gedichte, Gesichter der Leute.
Doch eine Begegnung verfolgt mich bis heute.
Als ich mit zwei Fey durch Weiden zog,
trieb’s uns in die Stadt namens Baliho.
Denn wir hörten „Du wirst’s deinen
Enkeln erzähln,
warst du einmal die Warenschau
in Baliho sehn.“
Auf der Warenschau war noch
ein Bühnchen frei.
Wir klangen wie sechs, doch sangen nur drei.
Wir lockten viele Leute mit dem Elfentrick
und aus Mitten der Meute traf mich ihr Blick.
Kommt die Sonne im Efferd zum Liegen,
wenn sich saftvoll die Zweige der Weinberge biegen
und das Hellrot der Sonne bricht sich in den Trauben,
so grün, nur schöner, warn ihre Augen.
Feurig wie Rondra und freudig wie Tsa
kreuselte dort sich ihr fuchsrotes Haar.
Und ich konnt nicht mehr singen, konnt nichts
mehr verstehn.
Konnte nur noch die Hexe aus Baliho sehn.
Wir beide verharrten, starrten uns an
und als ich dann wieder zu singen begann,
da floss die Musik wie nie zuvor!
Ich sang, und ich sang ganz allein für ihr Ohr.
Der Auftritt zu Ende, ich musste zu ihr.
Und so wie es aussah, sie auch zu mir.
Sobald ich sie auf der Festwiese fand,
kam sie auf mich zu und nahm meine Hand.
Ich sagte: „Dein Blick hat meine Stimme gebrochen.“
Und sie meinte: „Dein Lied hat ins Herz mich getroffen.“
Die nächsten vier Tage teilten wir uns und ich wusste nicht, wie
mir geschieht.
Wie wir wie die Straßenkatzen
nachts durch die Gassen stratzten
und lachten und Faxen machten
und dann warn wir verliebt.
Am fünften Morgen, wir lagen im Bett,
sprach ich: „Es bricht mir das Herz, doch ich muss wieder
weg.
Wir spielen in Rhodenstein,
doch dann will ich bei dir sein.
Also zähl nachdem ich aufgebrochen
die Tage runter und in zwei Wochen
komm ich zu dir zurück.“
Sie sagte: „Ich warte hier
und wenn du kommst, dann fahren wir
fort und finden das Glück.“
Und wie versprochen
kam ich dann nach zwei Wochen
der Sehnsucht zurück nach Baliho.
Sie wieder zu sehn
und mit ihr zu gehen,
ihr Götter, wie war ich froh!
Ich war so froh, wieder da zu sein.
Sobald ich sie sah, begann ich zu weinen.
Auf dem Balihoer Marktplatz steht eine
Eiche.
Und an dem mächtgen Baum hing einsam eine
Leiche.
Mit fuchsrotem Haar, mit stechendem Blick.
Leblos hing meine Hexe am Strick.
Von meiner Hexe ist mir nichts geblieben.
Doch ich weiß jetzt, ein Blick kann reichen, um sich zu
verlieben.
Ja, diese Welt ist gnadenlos,
doch ich liebe die Hexe aus Baliho.
Ich kehre nie wieder nach Baliho.
Ich hoff Baliho brennt lichterloh.
(geschrieben und komponiert von Jascha Schütz)
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