Episode 41: Inland Empire

Episode 41: Inland Empire

David Lynchs letzter Langfilm Inland Empire aus dem Jahr 2006 harter Tobak. Wahrscheinlich sein experimentellster und dekonstruktivistischster Film seit seinem Debüt Eraserhead.
1 Stunde 50 Minuten
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Wir lieben Filme und wir lieben es, über Filme zu diskutieren. Die Sache ist nur, wir haben einen sehr unterschiedlichen Filmgeschmack. Daher drückt jeder von uns dem jeweils anderen für die aktuelle Episode einen neuen Film aufs Auge mit dem Ziel, des...

Beschreibung

vor 3 Jahren
David Lynch… achja, David Lynch. Ich weiß gar nicht, wo ich
anfangen soll: Meine erste surreale Filmliebe. Ich war
wahrscheinlich 16, als ich zum ersten Mal Lost Highway gesehen
habe. Und natürlich habe ich nicht verstanden, was da auf dem
Bildschirm vor sich geht. Muss man bei Lynch auch gar nicht, und
sollte man wahrscheinlich auch nicht. David Lynchs große surrealen
Filme funktionieren nämlich trotz ihres akademischen,
experimentellen Gestus vor allem als emotionale Filme, die
Unterhaltung und Arthaus, traditionelles Kino und Experiment
miteinander verbinden. Sie bedienen sich beim Pulp, beim Mystery,
beim Film Noir, beim Horror, beim Thriller und bei der Erotik und
zerfransen und zerfasern sich dann aber so, dass sie im Gegensatz
zu den traditionellen Genrefilmen keine kohärente Handlung mehr
besitzen. Sie sind Puzzles, die nicht gelöst werden können, nicht
gelöst werden wollen. Cineastische Möbiusbänder, auf Zelluloid
gebannte Paradoxien. Aber eben auch verflucht unterhaltsame Trips
ins Unterbewusstsein. Kein Wunder, dass Lynch als der
Mainstreamigste unter den Experimentalfilmern gilt… oder eben auch
der experimentellste unter den Mainstream-Regisseuren, je nachdem
aus welcher Richtung man kommt. Dennoch ist sein letzter Langfilm
Inland Empire aus dem Jahr 2006 harter Tobak. Wahrscheinlich sein
experimentellster und dekonstruktivistischster Film seit seinem
Debüt Eraserhead. Zu Gunsten des Spiels mit der damals noch jungen
digitalen Videotechnik verzichtet Lynch größtenteils auf die von
ihm sonst bekannten düsteren Hochglanzbilder und erzählt in
dreckigen, überbelichteten, unterbelichteten, mit dem Look &
Feel von homemade Amateurfilmen spielenden Sequenzen die Geschichte
von einer Frau in Nöten. So beschreibt er selbst zumindest den Film
in einem Satz. Und den Rest sollen wir uns selbst zusammenreimen.
Also dann… ohne groß auf den Inhalt einzugehen und dich
möglicherweise zu sehr zu beeinflussen, Johannes. Lass uns ein
wenig puzzlen. Lass uns herausfinden, worum es in diesem
improvisierten Patchwork-Film geht.

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