Die Vertreibung aus dem Paradies
Hubertus Trauttenberg über Juden, Nazis und die Besatzer in Gmunden
22 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 8 Monaten
Die Idylle der Sommerfrische ist im Salzkammergut eng mit der
Brutalität der Vertreibung verbunden. 25 Villen wurden 1938 von den
Nazis beschlagnahmt, die Besitzer enteignet, vertrieben, verfolgt.
Einige von ihnen waren Juden, andere im Widerstand. Die
Nationalsozialisten brauchten Platz für Schulungszentren, später
für Lazarette und Waisenheime. Nach 1945 nisteten sich die Besatzer
ein. Die Villa Lanner, das Juwel aus dem 19. Jahrhundert, war
beispielsweise ein auserwähltes Objekt. Die Besitzerfamilie
Trauttenberg zog in die „alte Villa“, harrte aus. Manchmal
schenkten die Amerikaner den Kindern Bananen und als sie abzogen,
hinterließen sie die gesamten Vorräte. Der Hunger der Familie
Trauttenberg und deren Nachbarn war vorbei. Hubertus Trauttenberg
entstammt einem alten Adelsgeschlecht. Einem dienenden, wie er
sagt, keinem Herrschenden. Das prägte sein Leben. Verpflichtet
fühlt sich der General außer Dienst und seinerzeitige Adjutant von
Bundespräsident Dr. Thomas Klestil, ethischen Werten. Dazu gehört
für Hubertus Trauttenberg, sich gegen das Vergessen der Gräueltaten
der Nationalsozialisten einzusetzen. So hat er sich beispielsweise
als Befürworter der „Wehrmachtsausstellung“ stark gemacht und sich
für den Lern- und Gedenkort Hartheim engagiert. Außerdem war er
maßgeblich an der Errichtung des NS-Opferdenkmals an der Gmundner
Esplanade beteiligt. 25 Menschen und deren Namen sind nun auf einem
Band auf der Kaimauer verewigt. Die Villa Lanna, die sein
Urgroßvater erbauen ließ, ist längst renoviert. Die Geschichten
aber bleiben. Einige davon erzählt Hubertus Trauttenberg im Podcast
„Vertreibung aus dem Paradies“. Am 9. März lassen wir uns ab 11h,
beim Salon der Wissenschaft und Kunst im Seeschloss Ort, mit Werken
von Markus Hofer, Harald Schreiber und Petra Zechmeister darauf
ein. Tatjana Schnell und Christina Berndt sprechen zum Thema
Resilienz: Stärke auch bei Gegenwind, Marie-Theres Arnbom liest aus
ihrem Buch „Die Villen vom Traunsee“ und zum Schluss diskutiere ich
mit den Referentinnen über Widerstand und über „Eros der
Sommerfrische“ im Salzkammergut. Foto: Elisabeth J. Nöstlinger
Brutalität der Vertreibung verbunden. 25 Villen wurden 1938 von den
Nazis beschlagnahmt, die Besitzer enteignet, vertrieben, verfolgt.
Einige von ihnen waren Juden, andere im Widerstand. Die
Nationalsozialisten brauchten Platz für Schulungszentren, später
für Lazarette und Waisenheime. Nach 1945 nisteten sich die Besatzer
ein. Die Villa Lanner, das Juwel aus dem 19. Jahrhundert, war
beispielsweise ein auserwähltes Objekt. Die Besitzerfamilie
Trauttenberg zog in die „alte Villa“, harrte aus. Manchmal
schenkten die Amerikaner den Kindern Bananen und als sie abzogen,
hinterließen sie die gesamten Vorräte. Der Hunger der Familie
Trauttenberg und deren Nachbarn war vorbei. Hubertus Trauttenberg
entstammt einem alten Adelsgeschlecht. Einem dienenden, wie er
sagt, keinem Herrschenden. Das prägte sein Leben. Verpflichtet
fühlt sich der General außer Dienst und seinerzeitige Adjutant von
Bundespräsident Dr. Thomas Klestil, ethischen Werten. Dazu gehört
für Hubertus Trauttenberg, sich gegen das Vergessen der Gräueltaten
der Nationalsozialisten einzusetzen. So hat er sich beispielsweise
als Befürworter der „Wehrmachtsausstellung“ stark gemacht und sich
für den Lern- und Gedenkort Hartheim engagiert. Außerdem war er
maßgeblich an der Errichtung des NS-Opferdenkmals an der Gmundner
Esplanade beteiligt. 25 Menschen und deren Namen sind nun auf einem
Band auf der Kaimauer verewigt. Die Villa Lanna, die sein
Urgroßvater erbauen ließ, ist längst renoviert. Die Geschichten
aber bleiben. Einige davon erzählt Hubertus Trauttenberg im Podcast
„Vertreibung aus dem Paradies“. Am 9. März lassen wir uns ab 11h,
beim Salon der Wissenschaft und Kunst im Seeschloss Ort, mit Werken
von Markus Hofer, Harald Schreiber und Petra Zechmeister darauf
ein. Tatjana Schnell und Christina Berndt sprechen zum Thema
Resilienz: Stärke auch bei Gegenwind, Marie-Theres Arnbom liest aus
ihrem Buch „Die Villen vom Traunsee“ und zum Schluss diskutiere ich
mit den Referentinnen über Widerstand und über „Eros der
Sommerfrische“ im Salzkammergut. Foto: Elisabeth J. Nöstlinger
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