"Die letzte Glut": Der Maler Eduard Angeli

"Die letzte Glut": Der Maler Eduard Angeli

11 Minuten

Beschreibung

vor 9 Monaten
Seit 20 Jahren lebt Eduard Angeli in Städten, die am Wasser liegen.
Istanbul, dort war er auch Gastprofessor an der Akademie für
Angewandte Kunst, St. Petersburg und Venedig sind die
Inspirationsquellen seiner monumentalen Werke. Ruhe strahlen sie
aus, die Gemälde des großen Meisters der Melancholie, wie ihn Klaus
Albrecht Schröder nennt. Anlässlich seines 75. Geburtstages hat er
dem Maler eine große Retrospektive in der Albertina ausgerichtet.
Im Vorwort des Ausstellungskataloges schreibt der Direktor der
Wiener Albertina, Zitat: „In diesen Etüden der Einsamkeit
vergegenständlicht sich die tieftraurige, unerfüllte Sehnsucht
unserer Zeit nach Stille und nach jener Einsamkeit, die nicht
Verlassensein bedeutet, sondern eine Ruhe ausstrahlt, die dem Tosen
der Welt standhält, dem ohrenbetäubenden Lärm, der allgegenwärtigen
Zerstreuung und dem Chaos von heute.“ Auch dem Chaos der Städte in
denen Eduard Angeli lebte. Bis zum großen Hochwasser im Jahre 2019
lebte Eduard Angeli in einem Haus am Lido, direkt am Wasser. Auf
der Terrasse sitzend konnte man das Meer beobachten, den Wellengang
spüren, den Sonnenauf- und Untergang erleben. Dort sind wohl auch
die beiden Bilder "Die letzte Glut" entstanden. Eduard Angelis
Werke ziehen den Betrachter magisch in den Bann. Leuchtende
Farbflächen, Licht, Weite zeichnen sie aus. Manche - mit Kohle,
Rötel, Kreide und Wasserfarbe auf nichtgrundierter Jute entstanden,
vermitteln Nüchternheit und Askese andere mit Öl auf Leinwand
gemalt strahlen in intensiven Farben. Aber alle entbehren der
Wirklichkeitstreue, konstatiert Klaus Albrecht Schröder; Vielmehr
setzen sie Träume frei und geben den Wünschen des Betrachters eine
Form. Für Schröder sind sie Zitat: „Stellvertreter jener letzten
Stille, die dem Menschen Bedrohung und Hoffnung zugleich ist,
Abschied vom Leben und Verheißung einer friedlichen Ruhe jenseits
des Lebens.“ Eros der Sommerfrische im Seeschloss Ort trägt den
Titel „Resilienz: Stärke auch bei Gegenwind“, erinnert am 9. März
an die Zeit, als Nationalsozialisten im Salzkammergut jüdische
Künstler und Künstlerinnen vertrieben und an den Widerstand, der
sich gegen die Nazis formierte. Marie – Therese Arnbom erzählt über
die Vertreibung der Juden aus Gmunden und liest aus ihrem Buch „Die
Villen vom Traunsee“. Christina Berndt spricht darüber, was die
Seele stark macht und Tatjana Schnell fragt „Resilienz oder Sinn:
Wie geht Widerstand“. Skulpturen von Harald Schreiber und Markus
Hofer ergänzen den Salon der Wissenschaft und Kunst. Vom 12. April
bis Ende November 2024, sind 14 Gemälde von Eduard Angeli in der
Fondatione Vedova am Zattere zu sehen. Foto: (c) Eduard Angeli
(Ausschnitt)

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