Klaus Ortner: Der Sammler und sein Museum

Klaus Ortner: Der Sammler und sein Museum

200 Jahre österreichische Kunst
20 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Klaus Ortner ist Unternehmer. Aus dem Innsbrucker
Installationsbetrieb seines Vaters baute der an der ETH Zürich
ausgebildete Dipl.-Ing., die IGO-Ortner Gruppe auf. Der verzweigte
Familienkonzern hat Niederlassungen im In- und Ausland.
Strategisches Bauen ist die Kernkompetenz des Großunternehmens. Sie
beginnt bei der Planung und endet bei der Fertigstellung des
Objekts. Keine Schnittstellen ist dazwischen und für all Schritte
übernimmt die Unternehmensgruppe die Verantwortung. Für Klaus
Ortner ist das als Schlüssel zum Erfolg. Mittlerweile gehören,
bereits in vierter Generation, auch die Töchter von Dipl.-Ing.
Klaus Ortner und Dr. Friederike Ortner, Dipl. – Ing. Iris Ortner
und Dr. Nina Ortner, als Geschäftsführende Gesellschafter, der
IGO-Ortner Gruppe an. „So innovativ wie möglich, so konservativ wie
nötig“ ist ein Motto der Familie und für alles selbst Verantwortung
zu übernehmen ihr Credo. Das füllt die Tage aus. An manchen
Samstagen jedoch fährt Dipl. – Ing. Klaus Ortner gerne mit seiner
Frau in die Wiener Innenstadt, um sich mit dem Kunsthändler Dr.
Herbert Giese oder dessen Sohn Alexander zu unterhalten, vielleicht
auch ein Bild zu kaufen. Seit 40 Jahren sammelt Klaus Ortner Kunst
der letzten 200 Jahre. Nun hat er für eine Kunst ein Haus gebaut,
besser gesagt das Museum Ortner in Rodaun, im 23. Wiener
Gemeindebezirk. Für eine Broschüre hat er seine Intention für
dieses Museum beschrieben: “Die IGO Industries GmbH und ihren
Tochterunternehmen ist es ein besonderes Anliegen,
verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln und die Förderung
von Kunst und Kultur in Einklang zu bringen. Die hier zur Verfügung
gestellten Präsentations- und Veranstaltungsräume sind der
Begegnung der heimischen Wirtschaft mit der österreichischen Kunst
und Kultur gewidmet: als Ort des Diskurses zur interdisziplinären
Stärkung des Wirtschaftsstandortes sowie der kulturellen
Identität.“ Dazu gehören auch Skulpturen. Z. B. jene von Hans
Berger. Wortkörper nennt dieser die Objekte, die er meist aus
hebräischen und altgriechischen Schriftzeichen zusammenfügt. Über
die Entstehung seiner Wortkörper für die Sammlung Ortner, erzählt
der Künstler in diesem Podcast. In zwei Kunstbänden hat der
Kunsthändler Herbert Giese, die Sammlung Ortner dokumentiert. Auf
der Rückseite des Buches Ortner II, „Das Sichtbare und das
Verborgene“, ist folgendes zu lesen: „Es sind die Beschäftigung mit
dem Sichtbaren und die Suche nach dem Verborgenen in der Welt der
Bilder, die den zweiten Band der Sammlung Ortner geprägt haben.
Wobei klar ist, dass die angebotenen Interpretationen, An- und
Einsichten – wie so oft in der Kunst – immer nur eine Möglichkeit
sind, die Dinge zu sehen. Ein Kunstwerk definiert sich ja auch
durch die Fülle seiner Assoziationsansätze; durch die
Bildmächtigkeit, die im jeweiligen Betrachter unterschiedliche
Wahrnehmungen zur Folge haben kann. Vieles an Interpretation in
diesem Buch ist bei genauem Hinschauen evident, manches versteckt
und weniges auch spekulativ. Alles zusammen dient aber einem: der
vertieften Beschäftigung mit der Kunst.“ Im Museum Ortner wird man
diesem Anspruch gerecht, denn: „Unsere heimliche Sehnsucht besteht
doch darin, der Kunst beizutreten. Zu verstehen, worum es wirklich
geht, wenn einer schreibt, komponiert oder malt. Zu erkennen, was
wahr ist an dem Zusatzgepäck, das den Künstlern irgendwann
aufgeladen worden ist nach der Erledigung ihrer Aufgabe als
Erzähler, Unterhalter, Abbilder. Unsere Sehnsucht ist es, die
Geheimnisse zu erfahren, die die Kunst birgt. Den dahinter
liegenden Sinn zu entdecken. Das scheinbar im Dunkel liegende ins
Licht des Verstehens zu holen.“ Erschienen ist der Kunstband über
einen Teil der Sammlung Ortner im pinxit.Verlag foto: (c) Johann
Berger

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