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Beschreibung
vor 3 Jahren
Kränkungen sind mächtig. Sie können Menschen blockieren, sie ihrer
Entfaltungsmöglichkeiten berauben, in Selbstzweifel stürzen und
auch in eine Depression. Kränkungen sind meist Ursache für Gewalt,
Mord und Terror. Reinhard Haller, der berühmte Kriminalpsychiater
und Gerichtsgutachter hat in seiner langjährigen Tätigkeit bei
zahlreichen Verbrechern kein anderes Motiv erkannt, als tiefe
Gekränktheit. Könnte bei so viel destruktiver Energie nicht auch
eine Chance in der Kränkung liegen? In seinem Buch „Die Macht der
Kränkung“, welches bei Ecowinerschienen ist, schreibt er, dass
viele Täter oder Täterinnen im Grunde gekränkte Genies seien.
Künstler und Künstlerinnen haben große Werke geschaffen, weil sie
gekränkt wurden. Die größte Chance sieht Reinhard Haller im Umgang
mit Kränkungen aber darin, unsere Sensibilität, Emotionalität und
Empathiefähigkeit zu verbessern. Üblicherweise reagieren wir auf
Kränkungen mit Abwehr- und Fluchtreflexen, reagieren mit Zorn, Wut
und sinnen auf Rache. Doch unsere Feinde können auch unsere besten
Lehrmeister sein. Dieser buddhistischen Weisheit folgend können wir
Kränkungen einen positiven Bedeutungsgehalt geben. Wir können eine
„Kränkungskompetenz“ erlernen und so die Kränkungen entschärfen,
neutralisieren und positiv nutzen. Es liegt an uns, schreibt
Reinhard Haller im schon erwähnten Buch, die destruktive Wirkkraft
in konstruktive, analytische Energie umzuwandeln. Vieles hätte ich
ohne Kränkungen, die mir widerfahren sind nicht gemacht, was
letztlich ein großer Erfolg wurde. Die CityScienceTalks bei meiner
langjährigen Sendungsverantwortung bei Ö 1 beispielsweise, diesen
wissensART Podcast, oder jene Gespräche für die Freunde der
Salzburger Festspiele, die bereits mehr als 50.000 Stunden lang
gehört wurden. Reinhard Haller hätte dafür wahrscheinlich auch noch
andere Erklärungen, aber für diesen Podcast halte belasse ich es
bei seinen Analysen, die er in seinem Buch beschreibt. So meint der
Arzt, Psychiater und Psychotherapeut etwa, dass die Voraussetzung
für die konstruktive Nutzung von Kränkungen - neben der Änderung
von Voreingenommenheit - eine verbesserte Eigenreflexion sei. Als
Werkzeug nennt er dafür den Spiegel. Schon C. G. Jung hat diese
Psychotechnik eindrücklich beschrieben. Zitat: „Wer in den Spiegel
des Wassers blickt, sieht allerdings zunächst sein eigenes Bild.
Wer zu sich selber geht, riskiert die Begegnung mit sich selbst.
Der Spiegel schmeichelt nicht, er zeigt getreu, was in ihn
hineinschaut, nämlich jenes Gesicht, das wir der Welt nie zeigen,
weil wir es durch die Persona, die Maske des Schauspielers,
verhüllen. Der Spiegel aber liegt hinter der Maske und zeigt das
wahre Gesicht.“ Und Kränkungen weisen uns nicht nur auf Probleme
hin und Verwundungen, sondern auf unsere sensiblen Stellen. Bei
manchen Dingen ist es uns gar nicht bewusst, wie sehr wir sie
verinnerlich haben. Manche Werte beschützen wir instinktiv, andere
wurden uns durch unsere Erziehung mitgegeben. Kränkungen machen uns
auf unsere Schwächen aufmerksam, zeigen uns aber auch unsere
Stärken. (c) Foto: Darko Todorovic, Ecowin
Entfaltungsmöglichkeiten berauben, in Selbstzweifel stürzen und
auch in eine Depression. Kränkungen sind meist Ursache für Gewalt,
Mord und Terror. Reinhard Haller, der berühmte Kriminalpsychiater
und Gerichtsgutachter hat in seiner langjährigen Tätigkeit bei
zahlreichen Verbrechern kein anderes Motiv erkannt, als tiefe
Gekränktheit. Könnte bei so viel destruktiver Energie nicht auch
eine Chance in der Kränkung liegen? In seinem Buch „Die Macht der
Kränkung“, welches bei Ecowinerschienen ist, schreibt er, dass
viele Täter oder Täterinnen im Grunde gekränkte Genies seien.
Künstler und Künstlerinnen haben große Werke geschaffen, weil sie
gekränkt wurden. Die größte Chance sieht Reinhard Haller im Umgang
mit Kränkungen aber darin, unsere Sensibilität, Emotionalität und
Empathiefähigkeit zu verbessern. Üblicherweise reagieren wir auf
Kränkungen mit Abwehr- und Fluchtreflexen, reagieren mit Zorn, Wut
und sinnen auf Rache. Doch unsere Feinde können auch unsere besten
Lehrmeister sein. Dieser buddhistischen Weisheit folgend können wir
Kränkungen einen positiven Bedeutungsgehalt geben. Wir können eine
„Kränkungskompetenz“ erlernen und so die Kränkungen entschärfen,
neutralisieren und positiv nutzen. Es liegt an uns, schreibt
Reinhard Haller im schon erwähnten Buch, die destruktive Wirkkraft
in konstruktive, analytische Energie umzuwandeln. Vieles hätte ich
ohne Kränkungen, die mir widerfahren sind nicht gemacht, was
letztlich ein großer Erfolg wurde. Die CityScienceTalks bei meiner
langjährigen Sendungsverantwortung bei Ö 1 beispielsweise, diesen
wissensART Podcast, oder jene Gespräche für die Freunde der
Salzburger Festspiele, die bereits mehr als 50.000 Stunden lang
gehört wurden. Reinhard Haller hätte dafür wahrscheinlich auch noch
andere Erklärungen, aber für diesen Podcast halte belasse ich es
bei seinen Analysen, die er in seinem Buch beschreibt. So meint der
Arzt, Psychiater und Psychotherapeut etwa, dass die Voraussetzung
für die konstruktive Nutzung von Kränkungen - neben der Änderung
von Voreingenommenheit - eine verbesserte Eigenreflexion sei. Als
Werkzeug nennt er dafür den Spiegel. Schon C. G. Jung hat diese
Psychotechnik eindrücklich beschrieben. Zitat: „Wer in den Spiegel
des Wassers blickt, sieht allerdings zunächst sein eigenes Bild.
Wer zu sich selber geht, riskiert die Begegnung mit sich selbst.
Der Spiegel schmeichelt nicht, er zeigt getreu, was in ihn
hineinschaut, nämlich jenes Gesicht, das wir der Welt nie zeigen,
weil wir es durch die Persona, die Maske des Schauspielers,
verhüllen. Der Spiegel aber liegt hinter der Maske und zeigt das
wahre Gesicht.“ Und Kränkungen weisen uns nicht nur auf Probleme
hin und Verwundungen, sondern auf unsere sensiblen Stellen. Bei
manchen Dingen ist es uns gar nicht bewusst, wie sehr wir sie
verinnerlich haben. Manche Werte beschützen wir instinktiv, andere
wurden uns durch unsere Erziehung mitgegeben. Kränkungen machen uns
auf unsere Schwächen aufmerksam, zeigen uns aber auch unsere
Stärken. (c) Foto: Darko Todorovic, Ecowin
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