wissensART Jakob Gasteiger und die analytische Malerei

wissensART Jakob Gasteiger und die analytische Malerei

Eine Retrospektive in der Wiener Albertina
22 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Der Blues der Pandemie ist durchbrochen, Klaus Albrecht Schröder
hat die Albertina geöffnet und Jakob Gasteiger stellt aus. Was der
Besucher dort sieht, ist das, was er sieht. Klaus Albrecht
Schröder´s Worte dazu: „nur das, was man sieht, ist da“. Jakob
Gasteiger´s Kunst basiert auf dieser Tatsache und er ist damit eins
mit dem US-Amerikanischen Maler, Bildhauer und Objektkünstler Frank
Stella und dessen Aussage „What you see is what you see“.
Farbenprächtig empfangen drei Tondi in der Säulenhalle der
Albertina den Betrachter. Rot, orange und grün leuchtend hängt
eines neben dem anderen. Wie alle Kunstwerke von Jakob Gasteiger,
sind sie am Boden liegend entstanden, wurde die Acrylfarbe mit
einem eigens dafür geschaffenen kammartigen Werkzeug strukturiert.
350 - 400 Jahre lang wurde das Tondo von den Künstlern
ausgeblendet. Erst in jüngster Zeit taucht das Rundbild in der
zeitgenössischen Kunst wieder auf. Heute wie damals liegt die
Konzentration auf dem Zentrum, davon sind alle Punkte zirkulär
gleichweit entfernt. „Das hat das Tondo dem religiösen Bild
empfohlen“ erklärt Klaus Albrecht Schröder in diesem Podcast. Jakob
Gasteiger´s Tondi sind fern jeder Transzendenz. Ebenso seine
Hochformate. Dennoch erinnern sie an Zen-Gärten. Körnchen und
Batzen vervollkommnen das Bild - oder irritieren sie den
Betrachter? Man ist versucht, Jakob Gasteigers Kunst in der
Tradition von Radical Painting einzuordnen. Albertina-Direktor
Klaus Albrecht Schröder sagt dazu Post-Radikale Malerei und der
Künstler selbst: Analytische Malerei. Bis Ende August ist die
Retrospektive in der Albertina zu sehen und der Artbook Verlag hat
dazu einen prächtigen Ausstellungskatalog herausgebracht. Dort
schreibt Albertinadirektor Klaus Albrecht Schröder ausführlich über
die Kunst von Jakob Gasteiger, den er als Vertreter der radikalen
Malerei sieht und in diesem Podcast erzählen beide davon. Die
Galerie ARTECONT, am Wiener Opernring, schließt sich der Schau in
der Albertina an und lädt bis 3. Juli Werke von Jakob Gasteiger
u.a. Foto(c)Elisabeth J. Nöstlinger-Jochum

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